Wir wissen nicht, wo H.-C. Strache derzeit weilt. An einem heißen Ort? Oder in den mehr oder weniger klimatisierten Räumen des FPÖ-Klubs?

Aber er meldet sich. Auf Facebook lässt er uns an seinen emotionalen Prozessen teilnehmen. Zur aktuellen Thematik Kriegsflüchtlinge gräbt er ein altes Plakat von Jörg Haider aus, auf dem dieser meint: "Österreich ist kein Einwanderungsland."

Das überrascht ein wenig, weil der junge Strache seinerzeit Haider stürzen wollte und seither den Vorgänger möglichst wenig erwähnte. Aber Strache knüpft jetzt geradezu nostalgisch an Haider an: "Unser Programm war immer richtig! Zuerst versuchen sie dich als Extremisten darzustellen, dann versuchen sie dich lächerlich zu machen, dann versuchen sie Rufmord und Kriminalisierung ... und wenn das alles nicht greift, dann bleibt nur noch der Mord!"

Können wir hier heraushören, dass Strache von der "Haider wurde ermordet"-Paranoia erfasst wurde? Verschwörungstheorien und politische Paranoia sind ja Wesenselemente jedes Rechtspopulisten. So wie die Kornkreise und Chemtrails, die Strache eingestandenermaßen faszinieren. Es gibt allerdings eine offene Frage im Zusammenhang mit Haiders Tod: ob er nicht im Oktober 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, durch Informationen über die Lage der Hypo in einen seelischen Zustand geriet, der zu seinem Tod führte. (Hans Rauscher, 6.8.2015)