Entwickler von iOS-Apps haben es einfacher als ihre Kollegen, die ihre Programme für Android umsetzen. Die Anzahl der Gerätemodell und ihre Hardwarekonfigurationen sind überschaubar. Die meisten im Umlauf befindlichen Smartphones und Tablets laufen mit der aktuellsten Ausgabe des Betriebssystems oder sind aufgrund ihres Alters kaum noch von Bedeutung.

Google allerdings stellt mit seiner Nexus-Serie lediglich einen Teil der großen Hardwarevielfalt im Ökosystem seiner Android-Software. Und dieses Ökosystem ist ausgesprochen umfangreich, wie Zahlen von OpenSignal zeigen. Dort konnte man über 24.000 verschiedene Geräte ermitteln, die aktuell mit Android laufen. Ein Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zu 2014.

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Die Android-Welt ist bunt und vielfältig – aber für Entwickler nicht immer ganz einfach.

Das ist natürlich nicht gleichzusetzen mit eben so vielen unterschiedlichen Konfigurationen, aber sehr wohl ein Hinweis darauf, dass es sich lohnt, Android-Apps möglichst anpassungsfähig zu gestalten. Alleine die Betrachtung des Aspekts Auflösung und physische Displaygröße lässt auf Aberdutzende Varianten schließen. Für den Konsumenten, der aufgrund der Freiheiten für die Hersteller enorm günstige Smartphones, aber auch teure Highend-Lösungen mit einem Fünf-Zoll-Display kaufen kann, ist das eine gute Sache. Für Entwickler macht die hohe Streuung, wie erwähnt, das Leben trotz aller Tools für schnellere Entwicklung oft schwerer.

Die Zahlen von OpenSignal, die man auf Basis einer Stichproble von 682.000 App-Downloads ermittelte, belegen auch Bekanntes über den Markt an sich. Auch wenn Samsung das Galaxy S6 nicht so gut verkaufen kann, wie erwarte und auch beim S5 nicht das selbst gesteckte Ziel erreichte, bleibt der koreanische Konzern trotz Verlusten im Jahresvergleich unangefochtener Platzhirsch. Sein Marktanteil liegt bei 37,8 Prozent.

Die Aufstellung des Android-Ökosystems nach einzelnen Gerätemodellen.
Foto: OpenSignal

Die weiteste Verbreitung findet dabei das rund drei Jahre alte Galaxy S3, gefolgt vom Galaxy S5 und Galaxy S4. Deutlich auf den Plätzen liegen demnach LG, dessen Vorjahresflaggschiff G3 im Moment das am öftesten eingesetzte Modell ist, Sony (Xperia Z2) und Motorola (Moto G 2013). Über den tatsächlichen weltweiten Marktanteil können die Zahlen allerdings nur begrenze Informationen liefern, da zahlreiche Länder in der Erhebung fehlen und die Download-Verteilung der Open Signal-App wohl auch nicht gleichmäßig ausfällt. Dazu spiegelt das Herunterladen einer bestimmten App auch nicht das Einkaufsverhalten der Masse an Nutzern wieder.

Was die Marktführerschaft betrifft, dominiert Samsung beinahe die komplette Nordhalbkugel sowie in Australien und Brasilien. In einigen Ländern wird das Unternehmen von lokalen Herstellern (etwa Xiaomi in China) oder erfolgreichen Expandeuren (wie dem chinesischen Hersteller TCT in Mexiko) ausgestochen. Für diesen Teil der Erhebung wurden alle 3,1 Millionen Geräte ausgewertet, auf die die OpenSignal-Map 2015 heruntergeladen wurde.

Samsung ist der große Platzhirsch, wenn es um Android geht.
Foto: OpenSignal

Die Anzahl an Herstellern im Android-Ökosystem ist über die Jahre kontinuierlich angestiegen, wenngleich das Wachstum sich verflacht hat. Waren 2012 rund 500 Firmen im Geschäft, konnten mittlerweile knapp 1.200 ermittelt werden. Viele davon sind in westlichen Breitengraden unbekannt, so gibt es etwa in China geradezu einen Wildwuchs an kleineren Produzenten, deren Produkte auch nur innerhalb der Volksrepublik oder eventuell als Import zu haben sind.

Schon länger bekannt ist die Problematik der zahlreichen unterschiedlichen Android-Versionen, die noch aktiv im Einsatz sind. Zahlen hierzu liefert Google selbst und versucht dem Problem durch zunehmende Modularisierung des Systems entgegen zu wirken.

Rund fünf Prozent aller Androiden sind noch mit der Version 2.2 oder 2.3 unterwegs. Das Gros läuft mit einer Ausgabe der 4.x-Generation, wobei mit 39,3 Prozent der größte Teil auf die Ausgabe 4.4 "Kitkat" entfällt. Die aktuelle Version "Lollipop" (5.0, 5.1) findet sich auf etwas mehr als 18 Prozent der Geräte. (gpi, 06.08.2015)

Die Verbreitung der einzelnen Android-Versionen im Laufe der Zeit. Die weiße Linie bildet den Anteil der gerade dominierenden Version zur jeweiligen Zeit ab.
Foto: OpenSignal