Riad – Ein Selbstmordattentäter der Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) hat am Donnerstag in einer Moschee im Süden Saudi-Arabiens 15 Menschen in den Tod gerissen. Unter den Opfern seien zwölf Polizisten und drei Moschee-Beschäftigte, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums. Neun Menschen seien bei der Explosion während des Mittagsgebets schwer verletzt worden, einige von ihnen schwer.

Der saudiarabische Ableger der IS-Miliz bekannte sich zu dem Anschlag. Der Anschlag ereignete sich in der Moschee des Hauptquartiers einer Spezialeinheit der Polizei in der Stadt Abha. Der Gouverneur der Provinz Assir, Prinz Faisal ben Khaled ben Abdel Asis, sagte laut der Nachrichtenagentur SPA bei einem Besuch bei den Verletzten, das Attentat habe "das Land destabilisieren und Angst unter den Bürgern verbreiten" sollen. Der Chef des Golfkooperationsrats, Abdellatif Sajani, verurteilte den Anschlag und versicherte Riad die Solidarität des Staatenbundes.

Anschlag mit Sprengstoffgürtel

Die Jihadistengruppe Al-Hijas-Provinz bekannte sich in einer im Internet veröffentlichten Mitteilung zu dem Attentat. Laut dem örtlichen IS-Ableger zündete ein Attentäter der Gruppe seinen Sprengstoffgürtel inmitten der betenden Polizisten. Die Gruppe hatte im Mai bei zwei Anschlägen auf schiitische Moscheen im Osten Saudi-Arabiens 25 Menschen getötet. Im Juli wurden zwei Polizisten bei einem Selbstmordanschlag an einem Kontrollposten in Riad verletzt.

Saudi-Arabien gehört der US-geführten Koalition an, die im Irak und in Syrien Luftangriffe gegen die IS-Miliz fliegt. Riad geht zudem seit Wochen verstärkt gegen sunnitische Extremisten vor, die unter Verdacht stehen, Anschläge zu planen, um die konfessionellen Spannungen zu schüren. Wie andere sunnitische Extremistengruppen betrachtet die IS-Miliz Schiiten als Ungläubige. Saudi-Arabiens Führung, die selbst der besonders strengen sunnitische Richtung des Wahhabismus angehört, hat angekündigt, unerbittlich gegen Extremisten vorzugehen. (APA, 6.8.2015)