London – Ein erneuter Streik hat am Donnerstag die Londoner U-Bahn lahmgelegt. Mit dem 24-stündigen Ausstand protestieren die Gewerkschaften dagegen, dass London Underground an Wochenenden einige Linien auch nachts bedienen will. Sie sind zwar nicht gegen ein Fahrangebot in der Nacht, halten die neuen Regelungen aber für unvereinbar mit dem Privatleben der Mitarbeiter.

Es ist der zweite Ausstand binnen eines Monats. Vor allem Berufspendler sind von dem Streik betroffen. Die "Tube" befördert täglich rund vier Millionen Passagiere. Der neue 24-Stunden-Service soll am 12. September starten.

Der Chef von London Underground, Nick Brown, verwies darauf, das Angebot an die Gewerkschaften beinhalte eine Lohnerhöhung, die mit zwei Prozent über der Preissteigerungsrate liege. Außerdem seien eine Einmalzahlung von 500 Pfund vorgesehen und die Zusicherung, dass sich an der Zahl der freien Wochenenden für die Mitarbeiter nichts ändere. Gewerkschaftschef Mick Cash bemängelte, die Pläne seien vom Grundsatz her falsch. Nicht nur die Mitarbeiter müssten die Zeche zahlen, sondern auch die Kunden mit höheren Fahrpreisen sowie weniger Zuverlässigkeit und weniger Sicherheit. (APA, 6.8.2015)