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Aleppo, 15. Juli: Kämpfer der Al-Nusra-Front studieren zur Vorbereitung auf einen Angriff Satellitenbilder.

Foto: AP/Al-Nusra Front

Der US-Plan zum Aufbau einer gemäßigten Rebellentruppe in Syrien hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mitteilte, verschleppten Kämpfer der jihadistischen Al-Nusra-Front in der nördlichen Provinz Idlib im Dorf Kah mindestens fünf Mitglieder der sogenannten "Division 30".

Ein Sprecher der Rebellengruppe sprach sogar von fünf Toten, 18 Verletzten und 20 Gefangenen, berichtet die "New York Times". US-Luftangriffe konnten den Angriff der Al-Nusra-Kämpfer nicht stoppen.

Versteck im Flüchtlingslager

In dieser Gruppe kämpfen von den USA ausgebildete Rebellen gegen Terrorgruppen in Syrien. Die von den USA ausgebildeten Kämpfer hatten den Angaben zufolge in einem Flüchtlingscamp in Kah Unterschlupf gesucht. Al-Nusra hätte deshalb am Montagabend das Camp gestürmt und mindestens fünf der Rebellen gefangen genommen, es könnten demnach aber auch mehr gewesen sein.

Am vergangenen Donnerstag war bereits der Kommandant der Brigade, Nadim al-Hassan, gemeinsam mit sieben weiteren Kämpfern nördlich von Aleppo in die Hände der Al-Kaida-nahen Miliz gefallen. Einen Tag später wurden bei Gefechten zwischen den islamischen Extremisten und den Rebellen sechs Angehörige der Division getötet.

"Das hätte so nicht passieren dürfen" zitiert die "New York Times" einen ehemaligen US-Regierungsbeamten, der bis vor kurzem mit der Syrienpolitik der USA beschäftigt war und nicht namentlich in der Zeitung erwähnt werden wollte.

Drohungen gegen USA

Nach Ansicht der Al-Nusra-Front sind die Oppositionskämpfer US-Spione. In einer Stellungnahme kündigte die Gruppe an, falls die USA ihre Hände nach Syrien ausstreckten, werde man diese "abhacken". Man bemühe sich, die "Division 30" zu vernichten, bevor diese in Syrien Fuß fassen könne.

Die in der Türkei von US-Soldaten ausgebildete Einheit soll in Syrien vor allem gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) kämpfen. Die USA wollen dafür jährlich rund 5.000 syrische Rebellen ausbilden. Weil das Militär aber Probleme hat, vertrauenswürdige Kämpfer zu finden, sind laut Verteidigungsminister Ashton Carter bisher nur 54 Männer ausgebildet worden. (red/APA, 5.8.2015)