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Viele Kinder werden Opfer der Gewalt in Afghanistan.

Foto: REUTERS/Parwiz

Kabul – Im Afghanistan-Krieg sind in den ersten sechs Monaten seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes so viele Kinder und Frauen getötet oder verletzt worden wie nie zuvor. Bis Ende Juni seien in diesem Jahr 320 getötete und 950 verletzte Kinder registriert worden, teilte die Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) am Mittwoch in Kabul mit.

Das sei ein Plus von 13 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. 164 getötete und 395 verletzte Frauen bedeuteten eine Zunahme von 23 Prozent in diesem Bereich. Insgesamt verzeichnete UNAMA mit fast 5.000 zivilen Opfern (1.592 Tote und 3.329 Verletzte) im ersten Halbjahr ein Plus von einem Prozent – verglichen zum Vorjahreszeitraum. Die UN machten die Taliban und andere Aufständische für 70 Prozent der zivilen Opfer verantwortlich. Auf das Konto von Regierungskräften gingen demnach 15 Prozent. Internationale Truppen verantworteten ein Prozent. Die verbliebenen Opfer konnten keiner Konfliktpartei zugeordnet werden.

Der Nato-Kampfeinsatz lief Ende vergangenen Jahres aus. Die verbliebenen ausländischen Truppen konzentrieren sich seitdem auf die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte. Die USA gehen aber weiterhin mit Spezialkräften und Luftangriffen gegen Extremisten vor. Seit 2009 verzeichnete UNAMA 52.653 zivile Opfer, darunter 19.368 Tote und 33.285 Verletzte. (APA, 5.8.2015)