Innsbruck – Die in Bezug auf den Volksbankenverbund rebellischen Institute Osttirol-Westkärnten und Gmünd werden fusionieren. Die Verschmelzung der beiden Genossenschaften sei in den Generalversammlungen fixiert worden, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (Mittwoch-Ausgabe). Zudem erhalten sie eine einjährige Frist, um ihre Eigenständigkeit nachzuweisen.

Bis zum 30. Juni 2016 werde der Volksbankenverbund-neu die "kritischen Funktionen" bereitstellen, bestätigte der Sprecher der Finanzmarktaufsicht (FMA), Klaus Grubelnik, der APA am Mittwoch: "Wir geben ihnen Zeit, sich zu überlegen, wie sie die Bankdienste sicherstellen können". Und zwar müssten die Institute nachweisen, dass sie die Funktionen, die Voraussetzungen für eine Konzession sind, "dauerhaft" leisten können. Bis Ende Juni 2016 könnten die Institute entweder eine externe Lösung suchen oder dem Volksbankenverbund beitreten.

EZB prüft Fusionsantrag

Geht es nach den Volksbanken Osttirol-Westkärnten und Gmünd in Kärnten soll die bei den Generalversammlungen beschlossene Fusion – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung – rechtlich mit 30. September vollzogen werden, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Osttirol-Kärnten, Hansjörg Mattersberger, der "TT". Die Europäische Zentralbank prüfe derzeit in Abstimmung mit der FMA den Fusionsantrag.

Ein Antrag bei der Wettbewerbsbehörde ist laut Mattersberger nicht notwendig, seien die beiden Institute doch schlicht und einfach zu klein. Gemeinsam bringen sie es auf eine Bilanzsumme von 475 Mio. Euro (Osttirol-Westkärnten: 395 Mio., Gmünd 80 Mio.). Das fusionierte Institut werde weiterhin Volksbank Osttirol-Westkärnten heißen, Gmünd soll im Banknamen nicht aufscheinen. "Die beiden Banken passen vom Marktgebiet sehr gut zusammen, damit sind wir als Regionalbank bestens aufgestellt. Außerdem ist die Volksbank Gmünd zu klein, um künftig die aufsichtsrechtlichen Erfordernisse zu bewerkstelligen", so Mattersberger. (APA, 5.8.2015)