Matchwinner: Louis Schaub.

Jubel: SK Rapid Wien.

Schmerzen: Ajax Amsterdam.

Amsterdam – Rapid hat in der ausverkauften Amsterdam-ArenA überhaupt kein Wunder benötigt. Es reichte eine hervorragende, abgeklärte Mannschaftsleistung, um die Jungspunde von Ajax (Alterschnitt 20,5 Jahre) aus der Champions League zu werfen.

Trainer Zoran Barisic hatte die Mannschaft im Vergleich zum 2:2 in Wien an drei Positionen verändert. Gezwungenermaßen ersetzte er den gesperrten Stefan Schwab durch Srdjan Grahovac, freiwillig brachte er Louis Schaub und Christopher Dibon statt Philipp Schobesberger und Maximilian Hofmann. Es waren gute Ideen. Ajax versuchte die Partie in den Griff zu bekommen, viel Ballbesitz, wenig Effizienz. Die Niederländer versprühten die Gefährlichkeit eines Goldhamsters.

2:0 -Führung zur Pause

12. Minute: Kapitän Steffen Hofmann erobert in der gegnerischen Hälfte den Ball (Pressing!), Thanos Petsos spielt den linken Außenverteidiger Stefan Stangl frei, der flankt butterweich auf Robert Beric, der aus kurzer Distanz das 1:0 köpfelt. Die Antwort von Ajax blieb, abgesehen von einem relativ präzisen Schuss Fischers (22.), aus. Die Ideenlosigkeit war fast schon bewundernswert.

Rapid zog sich ganz gemütlich zurück und wartete. Bis zur 39. Minute. Der 20-jährige Schaub schnappt sich an der rechten Seiten den Ball, dribbelt gemütlich quer übers Feld, der Begleitschutz der Ajax-Verteidiger war interessant. Und dann schießt Schaub von der Strafraumgrenze flach, Veltman fälscht ab, und es steht 2:0. Pause.

In Wien hatten übrigens die anderen 2:0 geführt. Ajax musste handeln. 52. Minute: Flanke Dijks, der Pole Milik volliert aus zwölf Metern das 1:2. Ein in der Tat schöner Treffer. Rapid musste urplötzlich zittern.

Schobesberger ersetzte den müde gewordenen Hofmann (58.), Schaub wechselte ins Zentrum. 75. Minute: Ajax gleicht aus. Wobei dem Treffer ein Foul von Sanogo an Goalie Jan Novota vorausgegangen sein könnte. Dem Schützen Gudelj war das egal. Aber Rapid ist überhaupt nicht zerfallen, im Gegenteil.

Gruppenphase – EL oder CL

77. Minute: Der großartige Schaub legt ein Solo der Extraklasse hin, trifft zum 3:2. Jubel. Barisic sagte: "Eine tolle Vorstellung, wir haben an uns geglaubt. Es gibt noch Luft nach oben." Schaub: "Ein wunderbarer Abend." Verteidiger Mario Sonnleitner: "Wir haben es mit Herz geschafft." Das Playoff zur Champions League kann kommen, es wird am Freitag gelost. Mögliche Gegner sind Manchester United, Bayer Leverkusen, Valencia, Sporting Lissabon sowie eine Mannschaft aus dem Trio Schachtjor Donezk, ZSKA Moskau oder Lazio Rom. Die Gruppenphase der Europa League ist fix. Aber Rapid will mehr. (red, 4.8.2015)

Qualifikation zur Fußball-Champions-League, 3. Runde, Rückspiel:

Ajax Amsterdam – SK Rapid Wien 2:3 (0:2). Amsterdam, Amsterdam ArenA, 53.000 (ausverkauft), SR Kruzliak (SVK). Hinspiel: 2:2 – Rapid mit Gesamtstand von 5:4 im Play-off (Auslosung am Freitag).

Tore:

0:1 (12.) Beric
0:2 (39.) Schaub
1:2 (52.) Milik
2:2 (75.) Gudelj
2:3 (77.) Schaub

Ajax: Cillessen – Tete, Veltman (71. Sanogo), Riedewald, Dijks – Bazoer, Sinkgraven (87. Schöne), Klaassen – El Ghazi, Milik, Fischer (59. Gudelj)

Rapid: Novota – Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl – Petsos, Grahovac – Schaub (88. Alar), S. Hofmann (59. Schobesberger), F. Kainz – Beric (94. Prosenik)

Gelbe Karten: Tete bzw. Auer, Novota