Athen – Die Gespräche der Regierung in Athen mit den Gläubigern haben am Dienstag eine wichtige Phase erreicht: Der griechische Finanzminister Euklides Tsakalotos und Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis wollten am frühen Nachmittag mit den Experten der Geldgeber das schwierige Thema Privatisierungen erörtern, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Regierung.

Durch den Verkauf staatlicher Unternehmen und Immobilien erhofft sich Athen Einnahmen in Höhe von rund 50 Mrd. Euro. Griechenland soll staatliches Vermögen in einen Fonds übertragen, den das Land unter Aufsicht europäischer Institutionen verwalten soll. Das Tafelsilber soll verkauft werden. Mit einem Teil des Verkaufserlöses sind Schuldenrückzahlungen geplant. Ein anderer Teil soll für die Ankurbelung der griechischen Wirtschaft genutzt werden. Das war beim jüngsten Euro-Gipfel beschlossen worden.

Einen Privatisierungsfonds (TAIPED) gibt es in Griechenland seit 2011. Schon damals hatten die Gläubiger – die Europäische Zentralbank (EZB), der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäischen Union – auf einen Betrag von 50 Mrd. Euro gehofft. Bisher belaufen sich die Einnahmen aus den Privatisierungen jedoch nur auf etwa drei Mrd. Euro. (APA, 4.8.2015)