Die Zusammenarbeit von Konami und Hideo Kojima scheiterte wohl auch aufgrund der hohen Produktionskosten für "Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain".

Foto: Konami

Zuletzt sorgte der japanische Entwickler und Publisher Konami für Aufregung, als bekannt wurde, dass das Unternehmen künftig nicht mehr mit "Metal Gear"-Schöpfer Hideo Kojima zusammenarbeiten wird. Hinweise auf seinen Namen wurden beispielsweise auf dem Coverbild von "Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain" entfernt.

Ein Bericht des Wirtschaftsmagazins Nikkei sorgt indes aus anderen Gründen für Schlagzeilen. Demnach herrschen bei Konami prekäre Arbeitsbedingungen. Mitarbeiter würden überwacht und zur Strafe zu Fließbandarbeiten degradiert.

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Laut den Anschuldigungen werden die vorgegebenen Pausenzeiten mittels Zeitkarten überwacht. Wer diese überzieht, wird laut aufgerufen.

Um Abwerbungen vorzubeugen, hätten Arbeitnehmer auch keine fixen E-Mail-Adressen. Diese würden sich per Zufallsgenerator laufend ändern und aus randomisierten Zahlen und Buchstaben bestehen. Kommunikation findet generell nur intern statt, da den Mitarbeitern keine Verbindung zum Internet gewährt wird.

Reinigungskraft statt Spielentwickler

Arbeitnehmer, die dem Unternehmen als zu wenig lukrativ erscheinen, werden zu Fließbandarbeiten degradiert, oder müssen anderen Aufgaben nachgehen. Darunter fallen die Funktion als Sicherheitskraft oder das Reinigen des Fitness-Clubs.

Ein Arbeiter erlitt schwere Depressionen, nachdem er für die Arbeit am Fließband eingeteilt wurde. Daraufhin kündigte er auf Facebook seinen Wechsel in ein anderes Unternehmen an. All jene, die diesen Post geliked hatten, mussten es ihm gleichtun und sich fortan ebenfalls mit Fließbandarbeit beschäftigen. Davon betroffen seien auch namhafte Produzenten.

Konami wollte sich zu den aktuellen Vorwürfen bisher nicht äußern.

"Rauswurf" von Hideo Kojima wegen hoher Produktionskosten

Schon länger ist bekannt, dass interne Konflikte zum Ende der Zusammenarbeit von Kojima und Konami geführt haben. Der "Metal Gear"-Erfinder sei auch deshalb in Ungnade gefallen, weil der Releasetermin für das am 1. September erscheinende "Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain" immer wieder verschoben wurde und so hohe Kosten verursacht hat. Berichten zufolge beliefen sich diese bis April auf 80 Millionen US-Dollar (ca. 73 Millionen Euro).

Konami will in Zukunft weniger kostspielige Triple-A-Titel produzieren und sich stärker auf Mobile-Games wie "Dragon Collection" fokussieren, die niedrigere Produktionskosten verursachen und höhere Gewinnspannen versprechen. (lmp, 4.8.2015)