Linz – Die ÖVP Oberösterreich hat am Montag eine von ihr in Auftrag gegebene Umfrage präsentiert, die bei der Sonntagsfrage im Zusammenhang mit einer Landtagswahl deutliche Gewinne für die FPÖ und auch einen Zuwachs für die Grünen diagnostiziert. Verluste gibt es hingegen für ÖVP und SPÖ.

Die Umfrage wurde von "M & R – Marktforschung und Regionalumfragen" im Juli bei 1.000 Personen ab 16 durchgeführt. Dabei landet die ÖVP bei 39 bis 40 Prozent. Bei der Landtagswahl 2009 waren es 47 Prozent. Die Freiheitlichen kommen aktuell auf 24 bis 25 Prozent gegenüber zuletzt 15 Prozent. Sie überholt damit die SPÖ, die 20 bis 21 Prozent erreicht. Im Jahr 2009 hatte sie 14 Prozentpunkte auf knapp 25 Prozent verloren. Die Grünen haben in der nunmehrigen Umfrage einen Stimmenanteil von elf bis zwölf Prozent. 2009 betrug er neun Prozent. Die Neos würden zwei bis drei Prozent bekommen, das macht den angestrebten Einzug in den Landtag fraglich.

Wahlkampftempo legte einen Gang zu

Das Tempo im Wahlkampf für die Landtags-. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 27. September hat am Montag einen Gang zugelegt. Die Aktivitäten der Landtagsparteien ÖVP, SPÖ, FPÖ und Grüne sowie der Neos sind nicht zu übersehen – sofern man trotz Urlaubszeit im Lande ist.

Die Grünen hängten am Montag ein 120 Quadratmeter großes Plakat an einer Hauswand in Linz auf. Es zeigt eine Frau in einem Cabrio und trägt den Slogan "Frauen fahren besser mit Grün." Die Grünen wollen damit speziell die weiblichen Wähler ansprechen. Nicht zuletzt bei den jüngsten Landtagswahlen in der Steiermark und im Burgenland haben die Frauen und ganz besonders jene bis 44 überproportional zum Gesamtergebnis beigetragen. Schon seit geraumer Zeit absolvieren Spitzenkandidat Rudi Anschober und die Landessprecherin Maria Buchmayr mit Teams Hausbesuche.

Die ÖVP hat schon Plakate affichiert, die Oberösterreich als Vorbildregion präsentieren. Nun sind zusätzlich mobile Plakatständer angekündigt, die nur weiß sind und auf eine politische Botschaft verzichten – oder nicht: "Dieses Plakat macht ausnahmsweise blau.", "Im Wahlkampf sehen Sie noch genug Rot und Blau." oder "Dieses Plakat genießt noch den Sommer. Sie hoffentlich auch." Spitzenkandidat Josef Pühringer ist den ganzen Sommer mit einem "Cafe Pühringer" in Oberösterreich unterwegs um spontane Sprechstunden in ungezwungener Atmosphäre abzuhalten. Demnächst starten auch noch "Bezirks-Sommerfeste".

Plakate, Videos, Bädertour

Auch der Spitzenkandidat der SPÖ Reinhold Entholzer tourt schon seit einiger Zeit durch das Land. In seinem Wahlkampf, in dem er dafür eintritt, dass Oberösterreich durch mehr Gerechtigkeit erfolgreich werden soll, sind schon entsprechende Plakate gehängt worden. Außerdem tritt er mit seinem Anliegen in einem Video im Internet auf. Auch das Spitzenteam der SPÖ Linz wirbt mit ihrem Slogan "Mein Herz schlägt Linz" in einem Internet-Video singend um Stimmen – was nicht alle als gelungen empfinden.

In dieser Woche startet auch die FPÖ mit einer Plakatserie. Sie zeigt jeweils Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner im Gespräch mit unter anderem Arbeitnehmern, einer Familie und einem Senior, die er laut Text jeweils ernst nimmt, ihnen zuhört, sie versteht und stärkt. Am Wochenende hat zudem der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) Oberösterreich eine Sommertour zu den Freibädern und Seen im ganzen Bundesland unter dem Motto "Das Wasser steht uns bis zum Hals" begonnen. Dazu gibt es auch ein Facebook-Video, das am Montag auf Twitter für Aufmerksamkeit sorgte.

Die Neos starteten am Montag die landesweite Sammlung von Unterschriften für eine Petition zum Abschaffen der "unverschämten Parteienförderung". Sie mache pro Jahr 28 Millionen Euro aus, das seien 75.000 Euro pro Tag, rechnete Spitzenkandidatin Judith Raab vor. (APA, 3.8.2015)