Rangun – Durch die großflächigen Überschwemmungen infolge von Starkregen dürften im südostasiatischen Myanmar bisher mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Ernte auf mehr als 200.000 Hektar Agrarland sei zerstört worden, berichteten Fernsehsender am Sonntag. Einige Gebiete seien von der Außenwelt abgeschnitten.

Die von den Behörden zunächst angegebene Zahl von 27 Todesopfern wurde vom UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) am Sonntag als zu niedrig erachtet. Dies gelte auch für die Zahl der von den Überschwemmungen betroffenen Menschen, die Myanmar – das frühere Burma – mit etwa 156.000 angibt.

Myanmar und weitere Staaten der Region werden seit Tagen von heftigen Regenfällen heimgesucht, die zu Überschwemmungen und Erdrutschen führten. Auch aus Indien, Nepal und Pakistan wurden bereits Todesopfer gemeldet. Die myanmarischen Behörden erklärten vier Provinzen im Zentrum und im Westen des Landes zum Notstandsgebiet. Von den insgesamt 14 Provinzen Myanmars sollen 13 von den Überschwemmungen betroffen sein. Hilfs- und Rettungskräfte haben zu vielen abgelegenen Gegenden keinen Zugang.

Die Unwetter zogen als Ausläufer von Zyklon "Komen" aus dem Golf von Bengalen über das Nachbarland von Bangladesch. Betroffen waren weite Teile des Landes, vom Irrawaddy-Delta über die große Hafenstadt Rangun im Süden bis in die mehr als 550 Kilometer weiter nördlich gelegene Sagaing-Region, berichtete Ocha. Allein in einer Ortschaft in der Chin-Region seien mindestens 100 Häuser durch einen Erdrutsch zerstört worden. (APA, red, 2.8.2015)