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Europäisches Blackout, nationale Vorentscheidung: Stefan Schwab erzielt Rapids 2:0 gegen Salzburg, Keeper Alexander Walke war ohne Chance.

Foto: apa/krugfoto

Salzburg – Rapid hat am Samstagnachmittag in der zweiten Bundesliga-Runde den Schlager bei Meister Salzburg mit 2:1 (2:0) gewonnen – der Fehdehandschuh des Herausforderers liegt quasi auf dem Feld

In einer gutklassigen Partie vor 17.357 Zuschauern in Wals-Siezenheim erzielte Thanos Petsos per Freistoß in der 15. Minute Rapids Führung. Stefan Schwab erhöhte in der 33. Minute auf 2:0. Dem eingewechselten Dimitri Oberlin gelang in der zweiten Spielhälfte der Anschlusstreffer (66.). Rapid hält nach damit beim Maximum von sechs Zählern, Salzburg ist hingegen weiter punktelos.

Mit Blick auf den dichten Terminplan entschieden sich beide Trainer für Rotation. Sowohl Peter Zeidler, als auch Zoran Barisic gaben unfreiwillig und freiwillig ihre Torjäger vor. Salzburgs Jonatan Soriano verpasste das Spitzenspiel verletzungsbedingt, Rapids Robert Beric saß vorerst auf der Bank. Neben dem Slowenen verzichtete Barisic auch auf Steffen Hofmann und Philipp Schobesberger. Bei Salzburg pausierte zunächst Christoph Leitgeb, anstelle des angeschlagenen Cican Stankovic hütete Alexander Walke das Tor.

Aufwärmphase gönnten sich beide Mannschaften dann keine. Von Beginn weg ging es in einer mitunter hitzig geführten Partie schnell und schnörkellos Richtung gegnerisches Tor. Der im Sturm neben Marco Djuricin aufgebotene Felipe Pires schob den Ball in der 3. Minute am Tor vorbei, fünf Minuten später tauchte Walke bei einem Flachschuss von Beric-Ersatzmann Philipp Prosenik erfolgreich ab.

Petsos zeigt Gefühl

Der in der Liga saisonübergreifend nun bereits 14 Pflichtspiele ungeschlagene Vizemeister wirkte vor den Augen von Teamchef Marcel Koller jedoch reifer und zielgerichteter als der Meister, der in der Abwehr oft zu weit weg vom Gegenspieler stand. Noch in der ersten Viertelstunde belohnten sich die Gäste schließlich mit der Führung: Naby Keita brachte Louis Schaub zu Fall, Petsos verwertete den Freistoß aus 18 Metern gefühlvoll und unerreichbar für Walke.

Salzburg antwortete mit Härte, Benno Schmitz fällte Stefan Stangl. In der Offensive waren die neuformierte Elf aber zu wenig durchschlagskräftig. Valon Berisha fand dennoch die Chance auf den Ausgleich vor, scheiterte aber an Keeper Jan Novota (31.). Besser machten es die Gäste, der ehemalige Red-Bull-Nachwuchsmann Schwab staubte nach einem Freistoß aus kurzer Distant ab, Walke war erneut chancenlos

Erster Bundesliga-Treffer für Oberlin

Salzburg-Trainer Peter Zeidler reagierte, brachte nach der Pause Leitgeb und Oberlin (für den unauffälligen Djuricin). Gerade der erst 17-jährige Schweizer brachte Schwung. In der 51. Minute schlug der Ball dann auch im Rapid-Tor ein, Martin Hinteregger stand bei seinem Kopfball aber – wie Schiedsrichter-Team richtig erkannt – im Abseits. Das Bemühen der Salzburger auf die Wende war deutlich zu sehen, Rapid war bei Kontern dennoch immer brandgefährlich.

Nach etwas mehr als einer Stunde wurde der starke Andreas Ulmer links freigespielt, seine Hereingabe verwertete der bullige Oberlin zum Anschlusstreffer. Die riskante Spielweise der Salzburger eröffnete Rapid aber weiter Gelegenheiten zur Entscheidung. Schaub scheiterte aus elf Metern am hervorragend reagierenden Walke (66.), ein Schuss von Petsos zog am langen Eck vorbei (69.). Walke zeichnete sich dann auch im Duell mit dem allein auf den Keeper zukommenden Beric aus (80.). Die Schlussoffensive der Salzburger blieb ohne zählbare Auswirkung.

Mit breiter Brust nach Amsterdam

So holten sich die Wiener ordentlich Selbstvertrauen für das Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation bei Ajax Amsterdam am Mittwoch. Im Hinblick auf das schwierige Unterfangen nach dem 2:2 im Hinspiel schonte Zoran Barisic in Salzburg sogar seinen Torjäger. "Wir wollten Beric für Dienstag frisch halten", begründete der "sehr zufriedener" Trainer seine Personalrochade. Auch ohne Stützen wie den Slowenen oder Kapitän Steffen Hofmann bot sein Team eine homogene Mannschaftsleistung. "Unser Vorteil ist, dass unser Kader groß ist. So haben auch andere ihre Chance bekommen", meinte Torschütze Schwab.

Bei Salzburg wurde hingegen augenscheinlich, dass neben Eingespieltheit auch Routine fehlt. Zeidler ortete Verbesserungsbedarf in vielen Bereichen, sah damit aber auch viel Raum für eine Steigerung. "Wir brauchen noch Zeit für die Entwicklung", meinte der Nachfolger von Adi Hütter. Und er wusste: "Die Saison ist noch nicht zu Ende und Rapid ist noch nicht Meister." (APA/red – 1.8. 2015)

Bundesliga (2. Runde):
Red Bull Salzburg – Rapid 1:2 (0:2)
Red-Bull-Arena, 17.357 Zuschauer, SR Schörgenhofer.

Tore: 0:1 (15.) Petsos (Freistoß), 0:2 (33.) Schwab, 1:2 (66.) Oberlin

Salzburg: Walke – Schmitz, Miranda, Hinteregger, Ulmer – Atanga, Laimer (46. Ch. Leitgeb), Keita, Berisha (73. Minamino) – Djuricin (46. Oberlin), Pires

Rapid: Novota – Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl – Petsos, Schwab – Huspek (55. Schobesberger), Schaub (80. Grahovac), F. Kainz – Prosenik (63. Beric)

Gelbe Karten: Schmitz, Atanga, Pires bzw. Schaub, Kainz