Saint-Cirq-Lapopie – Der französische Präsident Francois Hollande hat Angaben dementiert, wonach es eine Einigung im Streit um die von Russland bestellten Hubschrauberträger der Mistral-Klasse gibt. Im Moment gebe es noch keine Einigung, sagte Hollande am Freitag bei einem Besuch in Saint-Cirq-Lapopie im Südwesten Frankreichs.

"Die Diskussionen laufen noch, ich werde eine Entscheidung in den kommenden Wochen treffen." Zuvor hatte ein russischer Präsidentenberater gesagt, die Verhandlungen über die Fristen und die Entschädigungssumme seien "vollkommen abgeschlossen".

Monatelange Verhandlungen

Der Berater Wladimir Koschin sagte, er hoffe, dass die Vereinbarung zur "Auflösung des Vertrags" über die Lieferung der Schiffe bald unterzeichnet werden könne. In Paris hieß es in mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen, eine Einigung sei erreicht worden, "aber die Einzelheiten müssen ausgefeilt werden". Beide Seiten verhandeln seit Monaten über die Bedingungen der Auflösung des Rüstungsvertrags, der im Zuge der Ukraine-Krise annulliert wurde.

Russland hatte die beiden Hubschrauberträger der Mistral-Klasse im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro im Juni 2011 bei Frankreich bestellt. Die Lieferung des ersten Schiffs "Wladiwostok" war im vergangenen Herbst vorgesehen, doch stoppte Hollande sie wegen der russischen Ukraine-Politik. Die Regierung in Moskau verlangte daraufhin eine Rückerstattung entstandener Kosten. Paris will Moskau nur die 785 Millionen Euro erstatten, die es bereits gezahlt hat. Russland wiederum verlangt fast 1,163 Milliarden Euro für den entstandenen Schaden. (APA, 31.7.2015)