Toulouse – Der Absturz des Militärtransporters A400M ist den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus teuer zu stehen gekommen. Für Verzögerungen und steigende Kosten bei dem Hoffnungsträger verbuchte der Konzern im zweiten Quartal eine Sonderbelastung von 290 Millionen Euro, wie er am Freitag in Toulouse mitteilte. Der Nettogewinn kletterte dennoch im zweiten Quartal um 5 Prozent auf 732 Millionen Euro.
Der operative Gewinn (Ebit) ging um 12 Prozent auf 988 Millionen Euro zurück, die Rüstungs- und Raumfahrtsparte sackte in die roten Zahlen. Der Umsatz sprang dank gestiegener Auslieferungszahlen und günstigerer Währungsverhältnisse um 16 Prozent auf 16,8 Mrd. Euro nach oben. Damit übertraf das Unternehmen durchweg die Erwartungen der Analysten.
Airbus profitiert von der Erneuerung seiner Modellpalette. Airbus schnitt auch dank der Erlöse aus dem Verkauf seiner Anteile an Dassault besser ab als von Analysten erwartet.
Prognose positiv
"Die Geschäftsergebnisse zeigen, dass wir auf Kurs sind, unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2015 zu erreichen. Wir verzeichnen über das gesamte Portfolio hinweg ein hohes Wachstum", erklärte Airbus-Chef Tom Enders. Umsatz, Betriebsgewinn und Dividende sollen demnach steigen.
Allein auf der Pariser Luftfahrtmesse waren zuletzt 421 Maschinen bei Airbus bestellt worden. "Dies unterstreicht die anhaltend gute Auftragslage auf dem Zivilflugzeugmarkt", hieß es. Im ersten Halbjahr erhielt der Boeing-Rivale Aufträge für 348 Verkehrsflieger, um fast 60 mehr als vor Jahresfrist. Enders erfreute sich am Hochlauf des Langstreckenjets A350 XWB. Die Auslieferungen des Transporters A400M seien mittlerweile nach dem Absturz wieder aufgenommen worden. Die Verzögerung habe den Konzern mit 290 Millionen Euro belastet.
Während die Einnahmen aus dem Verkehrsfliegersegment im Quartal um fast ein Fünftel zulegten, blieben die kleineren Sektoren hinter diesem Wert zurück. Das Helikoptersegment verzeichnete ein Wachstum von drei Prozent, die Sparte Raumfahrt und Rüstung legte um sechs Prozent zu. (APA/Reuters, 31.7.2015)