New York/Bonn/Libreville – Auf Initiative Deutschlands hin haben die Vereinten Nationen erstmals mit einer Resolution zum Kampf gegen Wilderei aufgerufen. Das Töten von Wildtieren und der illegale Handel mit ihnen müsse als "ernstes Verbrechen" behandelt werden, lautet die Forderung in dem am Donnerstag von der UN-Vollversammlung in New York verabschiedeten Papier.

Die Gesetzeslage dazu müsse international angeglichen werden, um besser gegen Wilderei kämpfen zu können. Die von Deutschland und dem westafrikanischen Gabun gemeinsam verfasste Resolution ist nach UN-Angaben die erste, die sich nur mit diesem Thema befasst. Sie ist allerdings nicht bindend.

Terrorismusfinanzierung

Der Kampf gegen Wilderei und Wildtierschmuggel insbesondere in Afrika sei nicht nur eine Aufgabe des Artenschutzes, sondern auch der Außen- und Sicherheitspolitik, sagte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Mit den Erlösen werde häufig Terrorismus finanziert. "Das gefährdet die Entwicklung vieler Staaten Afrikas und birgt die Gefahr der Destabilisierung. Diese Resolution (...) ist ein Signal dafür, dass wir uns dieser Entwicklung entgegenstellen." Die Umweltschutzorganisation WWF lobte die Resolution als Meilenstein.

Die Wilderei – Opfer sind vor allem Elefanten und Nashörner – in Afrika hat Umwelt- und Tierschutzorganisationen zufolge zuletzt stark zugenommen. Dabei sterben jedes Jahr beispielsweise rund 30.000 Elefanten weltweit – Tendenz steigend. Seit 1989 gibt es eigentlich ein weltweites Handelsverbot. Trotzdem werden beim illegalem Handel der europäischen Polizeibehörde Europol zufolge jedes Jahr bis zu 26 Milliarden Euro umgesetzt. (APA, 30.7.2015)