Odontobatrachus fouta, eine der neu identifizierten Froscharten. Säbelzähne im Smilodon-Sinne darf man sich hier allerdings genausowenig erwarten wie beim verwandten Odontobatrachus ziama (unten).

Foto: Museum für Naturkunde Berlin
Foto: Museum für Naturkunde Berlin

Berlin – "Säbelzahnfrösche" klingt womöglich ein wenig reißerischer, als die Realität aussieht. Aber die Angehörigen dieser Amphibienfamilie, die nur in Westafrika vorkommt, haben tatsächlich vergleichsweise lange, gebogene Oberkieferzähne und zahnartige Fortsätze an der Spitze des Unterkiefers. Aus dieser Familie konnten nun vier "neue" Arten identifiziert werden, wie das Berliner Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung berichtet.

Erst vergangenes Jahr wurde der einzige schon lange bekannte Vertreter der Säbelzahnfrösche, Odontobatrachus natator, mehr als ein Jahrhundert nach seiner Beschreibung als einer eigenständigen Wirbeltierfamilie zugehörig erkannt. Und dieser Familie gehört offenbar mehr als nur eine Art an: Eine unerwartet hohe genetische Variation und ergänzende biogeographische Erkenntnisse führten dazu, dass Forscher um Michael F. Barej vom Museum nun gleich vier "neue" Arten identifiziert haben.

Die Kehrseite der "Artenexplosion": Wegen ihres kleinen Verbreitungsgebiets und ihrer engen Bindung an Fließgewässer in Regenwäldern sind die Säbelzahnfrösche durch die fortschreitende Lebensraumzerstörung vom Aussterben bedroht. Maßnahmen zu ihrem Schutz sind dringend erforderlich, schreiben die Forscher. (red, 2, 8. 2015)