Wien – Als "einzigartige Blamage für Österreich" empfindet Oberbank-Chef Franz Gasselsberger das Kippen des Hypo-Sondergesetzes durch den Verfassungsgerichtshof. Von dem Schuldenschnitt war die Bank mit einem Exposure von zehn Millionen betroffen und hatte geklagt. In Sachen Heta will sich Gasselsberger nun "alle Optionen offenhalten".

Abgeblitzt ist die Regionalbank jedoch mit einer Verfassungsbeschwerde gegen die Bankenabgabe. "Wir haben geglaubt, wir können uns auf einen Formalfehler des Gesetzgebers berufen", erklärt Gasselsberger, der die Höhe der Abgabe für die Oberbank im Jahr 2015 mit 14 Mio. Euro beziffert.

Gewinnplus

Zur Stärkung des Kapitalpolsters bereitet sein Haus die heuer zweite Kapitalerhöhung vor, entsprechende Gremialbeschlüsse vorausgesetzt. Dadurch sollte sich der Streubesitz der Oberbank von 29 in Richtung ein knappes Drittel erhöhen, denn: "Wir haben klare Signale von der Bank Austria, dass sie wieder nicht mitzieht." Bei der Kapitalaufstockung im April hatte die Bank Austria ihren Stimmrechtsanteil auf 30,3 Prozent verwässern lassen.

Der Oberbank-Periodengewinn stieg im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf 83,7 Mio. Euro. Kundenkredite und -einlagen legten um je fünf Prozent zu, die Risikovorsorgen sind um 24 Prozent gesunken. Gasselsberger hofft, das Ergebnis 2015 stabil zu halten. Somit liegt die Latte bei 136,5 Mio. Euro Jahresgewinn. (aha, 30.7.2015)