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Nabire auf einem Archivbild aus dem Jahr 2011. Nun leben nur noch vier ihrer Artgenossen.

Foto: AP Photo/Petr David Josek

Prag – Das Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) ist die größte aller heute noch vorkommenden Nashornarten und gliedert sich seinerseits in zwei Unterarten. De facto existiert aber eigentlich nur noch das Südliche Breitmaulnashorn (C. s. simum), das in mehreren Staaten des südlichen Afrika beheimatet ist und mit einem geschätzten Gesamtbestand von an die 20.000 Tieren erfreulicherweise als gering gefährdet gilt.

Das Nördliche Breitmaulnashorn (C. s. cottoni) hingegen, das in historischer Zeit noch bis nach Ägypten und Marokko verbreitet war, steht vor dem absehbaren Ende. Hier belief sich die "Population" bis vor Kurzem noch auf sage und schreibe fünf Tiere. Und nun sind es nur noch vier.

Eine der Allerletzten

Die Nashornkuh Nabire, die im tschechischen Zoo von Dvur Kralove gelebt hat, ist nämlich im Alter von 31 Jahren an einer geplatzten Zyste gestorben. "Es ist ein schwer zu beschreibender Verlust", sagte der Leiter des Tierparks, Premysl Rabas. Nabire war schon zu alt, um sich noch fortpflanzen zu können – die verzweifelten Anstrengungen, die im vergangenen Jahrzehnt unternommen wurden, um diese Unterart zu erhalten, mussten also schon zuvor als gescheitert betrachtet werden.

Damit gibt es, soweit man weiß, weltweit nur noch vier Tiere dieser Unterart. Drei von ihnen leben im Ol-Pejeta-Reservat in Kenia und eines im Zoo von San Diego. Im Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung wird zudem noch Sperma eines 2014 verstorbenen Bullen aufbewahrt. In absehbarer Zeit dürfte dieser Überrest der Nachzuchtbemühungen das letzte sein, was vom Nördlichen Breitmaulnashorn übrig blieb. (red, 29. 7. 2015)