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Bill May, hier mit seiner Partnerin Christina Jones. "Wir werden viel positives Feedback bekommen."

Foto: AP/Michael Sohn

Kasan – Nach der gelungenen WM-Premiere des Mixed-Duetts sind die männlichen Synchronschwimmer stolz auf ihren historischen Beitrag. "Es war überwältigend. Es ist eine große Ehre für mich, hier zu sein. Ein Traum hat sich erfüllt", sagte der US-Amerikaner Bill May, der mit Partnerin Christina Jones im Vorkampf der Technischen Kür den zweiten Platz hinter dem russischen Duo Alexander Malzew/Darina Walitowa belegte.

May hatte mit seinem Kampf für Gleichberechtigung in seinem Sport für Aufsehen gesorgt. Obwohl er sich bei den US-Meisterschaften gegen die komplette Frauen-Elite durchgesetzt hatte, durfte May 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney nicht starten – weil er ein Mann ist. Vor zehn Jahren war er frustriert zurückgetreten, für die WM-Premiere gab er sein Comeback.

Traum von Olympia

"Jetzt, wo die Leute Männer im Synchronschwimmen gesehen habe, werden wir viel positives Feedback bekommen", sagte May, der seinen Traum von Olympia auch noch nicht aufgegeben hat: "Ich würde es lieben, bei Olympia teilzunehmen. Sobald sie den Wettbewerb für Olympia öffnen, werde ich da sein."

Auch die anderen männlichen Synchronschwimmer, die vom russischen Publikum in der Kasan Arena mit viel Applaus bedacht wurden, waren begeistert. "Es ist großartig, dass ich dabei sein darf", sagte der Italiener Giorgio Minisini.

Doch nicht alle im Synchronschwimmen sind mit der Öffnung für Männer einverstanden. Im Vorfeld hatte die dreimalige Olympiasieger Swetlana Romaschina erklärt, sie sei "kategorisch gegen Männer in unserer Sportart". Russlands Sportminister Witali Mutko bezeichnete die Entscheidung des Weltverbandes FINA sogar als "dumm". Möglicherweise treibt die Russen die Sorge um, sie könnten in dieser Disziplin ausnahmsweise mal nicht gewinnen. (sid, 27.7.2015)