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Weil es an Personal fehle, müsse man sich auf bestimmte Gebiete Syriens konzentrieren, sagt Syriens Machthaber Bashar al-Assad.

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Damaskus – Es sind überraschend resignierende Worte, die der syrische Machthaber Bashar al-Assad am Sonntag bei seiner TV-Ansprache wählte: "Manchmal, unter bestimmten Umständen, müssen wir Gebiete aufgeben, um unsere Kräfte auf die Regionen zu konzentrieren, die wir halten wollen." Damit kündigte er den Rückzug seiner Truppen aus mehreren mit verschiedenen Rebellengruppen umkämpften Gebieten an.

Die Armee sei zwar "schlagkräftig", aber er fehle an Personal, sagte Assad. Denn Rebellen bekämen inzwischen deutlich mehr Unterstützung aus dem Ausland, zum Beispiel aus Saudi-Arabien oder der Türkei. Der Krieg werde aber kompromisslos weitergeführt.

Zuletzt Rückschläge für Regime

Assad hatte zuletzt eine Reihe von Rückschlägen in dem Krieg gegen verschiedene Rebellengruppen einschließlich des "Islamischen Staates" (IS) hinnehmen müssen.

Seine Truppen verloren den Großteil der nordwestlichen Provinz Idlib und wichtige Gebiete an der Südgrenze des Landes. Im Mai hatten zudem die IS-Jihadisten die in Zentralsyrien gelegene Stadt Palmyra erobert.

Amnestie für Deserteure

Bereits am Samstag hatte Assad eine Generalamnestie für Deserteure erlassen. Ins Ausland geflohene frühere Soldaten können sich binnen zwei Monaten bei den Behörden melden, um davon zu profitieren. Deserteure, die sich in Syrien aufhalten, sollen einen Monat Zeit bekommen. Eine Frist für Wehrdienstverweigerer war zunächst nicht bekannt.

In dem seit vier Jahren anhaltenden syrischen Bürgerkrieg sind bereits tausende junge Männer desertiert, mehr als 80.000 Soldaten der Regierungstruppen und verbündeter Milizen wurden in dem seit 2011 andauernden Konflikt getötet. (red, Reuters, AFP, 26.7.2015)