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Autobauer Chrysler ruft aus Vorsicht 1,4 Millionen Fahrzeuge zurück

Foto: Reuters/Cook

Autobauer Fiat Chrysler hat am Freitag angekündigt, rund 1,4 Millionen Jeeps zurückzurufen. Darunter befinden sich Modelle der Marken Dodges, Jeeps, Rams und Chryslers. Fiat Chrysler reagiert damit auf eine Sicherheitslücke, die zu Wochenbeginn von den Sicherheitsforschern Charlie Miller und Chris Valasek aufgedeckt worden war. Sie hatten die Kontrolle über einen Jeep Cherokee übernommen, während Wired-Autor Andy Greenberg mit dem Gefährt auf der Autobahn unterwegs war. Die Nachricht hatte sich im Netz in Windeseile verbreitet und zu starken Unsicherheiten bei Autobesitzern geführt.

Rechtliche Konsequenzen

Die Hacker waren über das Entertainment System des Gefährts eingedrungen und konnten neben Autoradio, Klimaanlage und Scheibenwischern schließlich auch Gas- und Bremspedale übernehmen. Chrysler hatte zunächst ein Update per USB-Stick empfohlen, jetzt zog der Konzern allerdings die Notbremse und leitete eine offizielle Rückrufaktion ein, wie CNBC berichtet. Fiat Chrysler führt dies als "reine Vorsichtsmaßnahme" an. Kunden sollen sich zu ihrem Händler begeben, um ihr Auto updaten zu lassen. Als Alternative können sie sich auch einen USB-Stick zuschicken lassen.

Hacker raten zu Gelassenheit

Rein rechtlich besteht ein großer Unterschied zwischen einer Empfehlung des Herstellers und einer offiziellen Rückrufaktion. Mit letzterer können juristische Risiken abgemildert werden. Der US-Konzern General Motors musste wegen defekter Zundschlösser vergangenes Jahr rund 2,6 Millionen Autos zurückholen. Die Sicherheitsforscher Miller und Valasek raten hingegen zu Gelassenheit: Furchteinflößender als Hacker seien jene Autofahrer, die während der Fahrt SMS schreiben, sagten sie in einem Interview. (fsc, 24.7.2015)