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Schlaflose Nächte können bestimmte Gene verändern.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wissenschafter und Ärzte wissen schon lange, dass Schlafmangel ernsthafte gesundheitliche Schäden mit sich ziehen kann. Nun zeigt eine schwedische Studie, dass bereits eine einzige Nacht ohne Schlaf die Genexpression jener Gene, die unsere innere Uhr steuern, beeinflussen können.

Für die relativ kleine Untersuchung übernachteten 15 gesunde Männer zweimal im Labor – in einer Nacht schliefen sie acht Stunden lang, in einer zweiten mussten sie munter bleiben. Faktoren wie Licht, Ernährung und körperliche Aktivität waren in beiden Nächten gleich.

Überraschendes Ergebnis

Nach dem Erwachen nahmen die Forscher Blut- und Gewebeproben. Das Ergebnis: Jene Gene, die den Biorhythmus steuern, hatten sich hinsichtlich Aktivität und Struktur verändert. "Wir waren überrascht, dass sich bestimmte Gene so schnell ändern", sagt Jonathan Cedernaes, Studienautor und Schlafforscher an der Universität im schwedischen Uppsala.

Unklar sei allerdings noch, ob es sich dabei nur um einen kurzfristigen oder auch länger anhaltenden Effekt handelt. "Es könnte sein, dass nach ein paar erholsamen Nächten alles wieder beim Alten ist", sagt Cadernaes.

Andererseits könnten die Ergebnisse aber auch bedeuten, dass Schichtarbeiter aufgrund des Schlafmangels unter Stoffwechselstörungen leiden – wenn auch vielleicht nur für ein paar Tage lang. Schließlich haben auch ältere Studien bereits gezeigt, dass Insomnie Auswirkungen auf das Genom haben. Weitere Untersuchungen aus Schweden sollen folgen. (fbay, 26.7.2015)