Autohersteller präsentieren ein Hybrid-Plug-in-Modell nach dem anderen. Audi zum Beispiel den Audi A3 e-tron.

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Derzeit präsentieren deutsche Autohersteller ein Plug-in-Hybrid-Modell nach dem anderen. Es sieht regelrecht nach Boom aus, auch wenn die Autos aufgrund ihrer aufwendigen Technik relativ teuer sind. Immerhin enthalten sie neben dem Verbrennungsmotor auch noch einen vollwertigen Elektroantrieb.

Wozu dieser Aufwand, und wer wird das auch bezahlen wollen? Es gibt mehrere Indizien für den Erfolg dieser Strategie, jedenfalls in technisch hochentwickelten Automärkten. Große, schwere, leistungsstarke Autos erreichen mit Plug-in-Hybridantrieb fantastisch niedrige CO2-Emissionswerte, liegen plötzlich unter den Kleinwagen, weil der Stromverbrauch nicht in die CO2-Bilanz eingerechnet wird. Bei teuren Autos lässt sich der Mehrpreis für die aufwendige Technik auch leichter unterbringen. Gleichzeitig können Menschen mit gutem Einkommen durch die Wahl eines Autos, das sie nach Bedarf auch an der Steckdose laden, zumindest Umweltbewusstsein demonstrieren.

Privilegien von Elektroautos

Das wichtigste rationale Argument für den Kauf von Plug-in-Hybriden (jede emotionale Entscheidung beim Autokauf verlangt nach Unterfütterung mit scheinbar rationalen Argumenten) wird aber wohl dort liegen, wo sie auch als Elektroauto anerkannt werden und deren Privilegien genießen können, etwa Mautbefreiung oder Ausnahme von Fahrverboten für reine Verbrenner in Ballungszentren.

Eines ist aber ganz sicher: Mit Plug-in-Hybrid bleibt keine technologische Ebene ausgespart, egal wohin sich das Automobil künftig auch entwickeln mag. (Rudolf Skarics, 23.7.2015)