Nach Jahren mit in Ungnade geratenen Metallgefäßen und hie und da auch Plastikflaschen als Wasserspender sucht die Testerin nach praktischen Alternativen aus Glas. Prost!

Die Neckische

Die mit dem Zipp und dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis hat keine Skrupel, sich zu entblättern. Das muss sie auch, sonst wird der schicke Anzug beim Füllen nass. Er schützt vor Stoß und Sturz, allerdings ist der leichte Neoprenduft gewöhnungsbedürftig (andere Materialien sind erhältlich). Ein Manko für Schussel: Die hohe Schmale mit dem unebenen Boden kippt leicht.

Trinkflasche von Dora's, 500 ml, z. B. bei Reform Martin, Wien Mitte, 11,99 Euro

4 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Die Solide

Sie punktet vor allem damit, dass sie locker samt schützender und sehr griffiger Silikonhülle in den Geschirrspüler wandern kann, weil sie die Einzige im Test mit richtig breiter Öffnung ist. Allein: Das Deckelwiederdraufschrauben mit dem großen Gewinde klappt nicht bei jedem Durstgestillten auf Anhieb. Wohl eine Geduldsfrage. Noch ein Plus: Es gibt verschiedene komfortable Trinkaufsätze.

Trinkflasche von Lifefactory, 350 ml, z. B. bei Herr und Frau Klein, 19,90 Euro

5 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Die Bewährte

Die Emil ist bekannt wie ein bunter Hund. Sie baumelt vor allem von Kinderwägen. Die farbenfrohe Stoffhülle mit Zuschnürer zum Transportieren verbirgt einen äußerst stoßsicheren Becher aus Styropor.

Die Quasi-Unkaputtbarkeit und das Leichtgewicht mit 260 Gramm sind ihre großen Pluspunkte. Minus: Sie braucht Handwäsche mit passender Bürste, weil die Öffnung recht klein ist.

Emil Trinkflasche, 400 ml, z.B. bei Prokopp, Landstraßer Hauptstraße 47-49, 1030 Wien, 17,50 Euro

5 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Die Augenweide

Schöner trinken geht fast nicht. Die von Künstlern gestaltete Soulbottle ist etwas fürs kreative Wohlbefinden. Zudem geht ein Euro pro Flasche an soziale Trinkwasserprojekte. In der Praxis muss allerdings ein wenig gemotzt werden: Mit 600 ml ziemlich groß und ohne Füllung 480 g schwer ist die Augenweide keine alltägliche Begleiterin. Der stylische Stoppel ist nichts für Eilige, hält aber richtig gut.

Soulbottle, 600 ml, z. B. bei Cuisinarium, Singerstraße 14, 1010 Wien, 24,90 Euro

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Die Simple

Sympathisch an ihr ist der abwesende Schnickschnack: Glas, Stoppel, fertig. Kein Geschraube, keine Hülle, die nass werden kann. Zur Not ist das Leichtgewicht auch geschirrspülertauglich, wie der Wasserfarbentest beweist (Wasserfarbe ins Flascheninnere, antrocknen lassen und schauen, ob der Geschirrspüler seinen Dienst tut). Den Stoppel müssen Durstige aber sehr bedacht auf das dünne Glas draufpropfen. Sonst droht nasses Unheil in der Tasche (fast wärs passiert!) . Nichts fürs Abenteuercamp.

Retap Trinkflasche, 500 ml, z.B. bei Nordic Nest Nordicnest.de, 9,60 Euro

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Die Alternative

Auch sie ist oft gesehen – nicht wenige kaufen sich das Mineralwasser nur wegen der sehr brauchbaren wiederverwertbaren Glasflasche. Unschlagbar der Preis und die nur rund 250 Gramm Leergewicht . Dafür mutiert der Trinker zum ungewollten Werbeträger.

Voss Mineralwasserflasche, 375 ml, z.B. bei Merkur, 1,99 Euro

4 von 6 Punkten

(Marietta Adenberger, Rondo, 9.8.2015)

Foto: Lukas Friesenbichler