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Cornelia Krebs ("Journal Panorama") bei der Verleihung des Robert-Hochner-Preises 2013.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Die Ö1-Journalistin Cornelia Krebs ist Ende Juni an der griechisch-mazedonischen Grenze bei Idomeni von mazedonischen Grenzbeamten attackiert worden, berichtete Reporter ohne Grenzen am Dienstag. Die Pressefreiheitsorganisation protestierte gegen den Übergriff.

Drei mit Schlagstöcken und automatischen Gewehren bewaffnete mazedonische Grenzer – zwei Männer und eine Frau – hätten versucht, etwa 500 Flüchtlinge zurückzuhalten, die ab Mittag langsam Richtung Mazedonien vorrückten. Krebs stand neben der ersten Reihe, professionelles Tonaufnahmegerät und Kamera deutlich sichtbar, schildert ROG die Situation.

Dennoch ging die Beamtin laut diesen Angaben auf Krebs los und versuchte ihr die Arbeitsgeräte zu entreißen. Mit Mühe gelang es Krebs, sich loszumachen und sich vom Grenzübergang zu entfernen. Der Zwischenfall wurde von dem ebenfalls anwesenden griechischen Dokumentarfilmer Vasilis Tsartsanis festgehalten und sofort publik gemacht.

Doch obwohl Krebs die lokalen Polizeibehörden von diesem gewaltsamen Versuch informierte, die Berichterstattung über höchst inhumane Zustände mitten in Europa zu verhindern, habe es bisher dazu keinerlei Reaktion gegeben, berichtete ROG.

Reporter ohne Grenzen Österreich verlangt von den zuständigen österreichischen und europäischen Behörden "Aufklärung und den Schutz der JournalistInnen, die Europas Öffentlichkeit von den unhaltbaren, an die ärmsten Regionen der Welt gemahnenden Zuständen informieren". (red, 21.7.2015)