Stuttgart – Europas größter Softwarekonzern SAP hat den Anstieg des operativen Gewinns im zweiten Quartal erneut vor allem dem schwächeren Euro-Kurs zu verdanken. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg von April bis Juni um 13 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Ohne den Umrechnungseffekt der schwächeren Heimatwährung hätte sich das Plus gegenüber dem Vorjahresquartal auf nur ein Prozent belaufen.

Der Umsatz stieg währungsbereinigt um acht Prozent auf 4,97 Milliarden Euro. Das Ergebnis wächst bei SAP langsamer, da mit der Umstellung auf Cloud-Software, die Kunden über das Internet bedarfsweise mieten, die Kosten steigen und der Gewinn sich über einen längeren Zeitraum verteilt.

Das Betriebsergebnis blieb leicht hinter den Erwartungen der von Reuters befragten Analysten zurück. Diese hatten mit einem bereinigten Ergebnisplus von 14 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gerechnet. Der Gewinn nach Steuern brach im zweiten Quartal um 16 Prozent auf 469 Millionen Euro ein, was vor allem an Abfindungskosten für Personalabbau im Zuge der Umstellung auf Cloud-Produkte lag. Im ersten Halbjahr sei damit aber der Großteil der Kosten verdaut. Im kommenden Jahr sei keine größere Restrukturierung mehr zu erwarten, erklärte Finanzchef Luka Mucic. (Reuters, 21.7.2015)