Nach dem Zusammenschluss mit dem Konkurrenten E-Plus gibt der Telekomkonzern Telefonica Deutschland überflüssige Sendestationen an die Deutsche Telekom ab. 7.700 Mobilfunkstandorte gingen an den Mitbewerber aus Bonn über, wie die unter der Marke "o2" bekannte Telefonica Deutschland und die Telekom am Montag mitteilten.

Telefonica spart dadurch Geld, das für den Abbau der Stationen angefallen wäre. Dieses könne für den Ausbau des LTE-Netzes für eine noch schnellere Datenübertragung genutzt werden. Die Telekom könne zugleich ihr Mobilfunknetz zügiger ausbauen. Das Bundeskartellamt müsse noch grünes Licht geben. Über finanzielle Details sei Stillschweigen vereinbart worden.

Gemeinsame Stationen

Die Konzerne nutzen bereits gemeinsam Sendestationen. Bei den nun betroffenen Standorten handle es sich überwiegend um Funkmasten auf Dächern, hieß es. Telefonica könne diese solange nutzen, wie benötigt. Nach Abschluss der Netzintegration wird Telefonica Deutschland mehr als 25.000 Standorte unterhalten.

Telefonica Deutschland hat E-Plus im Herbst übernommen. Die Branche leidet unter dem Kampf um Kunden, der vor allem über den Preis geführt wird. Durch den Schulterschluss mit E-Plus, der Telefonica nach Kunden zur Nummer Eins vor der Telekom und Vodafone machte, sollen die Kosten vor allem durch die Verschmelzung der beiden Handy-Netze um mehr als 5 Mrd. Euro sinken. Doch der Abbau von überflüssigen Sendestationen ist teuer, zeitaufwändig und bindet Personal. Zum Jahresauftakt rutschte Telefonica Deutschland mit 176 Mio. Euro in die roten Zahlen. Das Minus resultierte auch aus einer Wertminderung infolge des Zusammenschlusses. (APA, 20.7. 2015)