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CCC hat laut Ernst & Young in den vergangenen zehn Jahren 1.600 Jobs im europäischen Ausland geschaffen.

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Wien – Die Competence Call Center AG (CCC) ist – gemessen nach geschaffenen Jobs – Österreichs größter Investor im europäischen Ausland. Der Callcenter-Konzern, zu dessen Kunden Unternehmen wie Air Berlin oder Samsung gehören, hat demnach in den vergangenen zehn Jahren mit elf Investitionsprojekten 1.600 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das geht aus einer aktuellen Studie von EY (Ernst & Young) hervor.

Auch die heimische Holzindustrie zählt zu den Top-Investoren. Der Tiroler Holzriese Egger hat zwischen 2005 und 2014 mit elf Projekten 1.565 Stellen geschaffen. Damit liegt Egger in der Studie hinter CCC an zweiter Stelle. Mit der Umdasch Group (inkl. Doka 1.253 geschaffene Arbeitsplätze) und der Holzindustrie Schweighofer (1.008 Jobs) sind weitere Unternehmen aus der Holzbranche unter den sechs größten Direktinvestoren in Europa.

An der Spitze

Namhafte Konzerne wie Swarovski, Novomatic, Spar und voestalpine zählen mit mehreren hundert neu geschaffenen Arbeitsplätzen in den vergangenen zehn Jahren in der EY-Studie ebenfalls zu den größeren Investoren. Insgesamt haben österreichische Unternehmen in Europa in über 800 Direktinvestitionsprojekten 31.735 neue Mitarbeiter eingestellt. Österreich liegt damit vor Spanien und hinter Schweden im Mittelfeld. Aber: Setzt man die von den Unternehmen geschaffenen Jobs in Relation zur Wirtschaftskraft ihres Herkunftslandes, liegt Österreich europaweit sogar an der Spitze, schreiben die EY-Experten.

Nach absoluten Zahlen an der Spitze stehen Firmen aus den USA. Sie schufen im Studienzeitraum fast 400.000 Jobs in Europa. Hinter den USA liegt Deutschland mit 254.000 neu geschaffenen Stellen. Allerdings haben in der Studie die US-Unternehmen einen statistischen Vorteil: Während bei US-Unternehmen Investitionen in allen europäischen Ländern zählen, fließen bei europäischen Unternehmen nur Projekte im europäischen Ausland in die Statistik ein.

Volkswagen vor Amazon

Nichtsdestotrotz hat der deutsche Siemens-Konzern im vergangenen Jahrzehnt mit Abstand die meisten Investitionen in Europa durchgeführt. Die Münchner investierten zwischen 2005 und 2014 insgesamt 138 Mal im europäischen Ausland und gründete dort etwa neue Forschungszentren oder Fertigungsstätten. Auf dem zweiten und dritten Rang folgen IBM mit 126 und Volkswagen mit 110 Investitionsprojekten.

Bei der Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze hat Volkswagen die Nase vorn. Zusätzlich zu den in Deutschland geschaffenen Jobs entstanden bei Investitionen des Autokonzerns im europäischen Ausland seit 2005 insgesamt gut 31.000 Arbeitsplätze. Damit liegt Volkswagen deutlich vor Amazon (knapp 25.000) und Siemens (gut 16.000). Von den zehn Konzernen, die 2014 die meisten Arbeitsplätze in Europa geschaffen haben, stammen jeweils drei aus Deutschland (Volkswagen, Siemens und Bosch) und den USA (Amazon, IBM und Ford).

80 Investitionsprojekte

Austro-Unternehmen haben allein 2014 durch rund 80 Investitionsprojekte mehr als 2.200 Jobs im europäischen Ausland geschaffen. Besonders aktiv war dabei Kronospan: Der Plattenproduzent mit Salzburger Wurzeln schuf im Vorjahr rund 500 Jobs im europäischen Ausland. Dahinter folgen der Kranhersteller Palfinger, der Logistikspezialist Gebrüder Weiss sowie die voestalpine

Die Daten beruhen auf dem European Investment Monitor (EIM) von EY, einer Erhebung ausländischer Direktinvestitionsprojekte. Fusionen und Übernahmen sind nicht erfasst. Die Zahlen basieren auf den Angaben der Unternehmen zum Zeitpunkt der Projektankündigung. (APA, 19.7.2015)