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Aus Angst vor Spionage setzt die deutsche Bundesregierung und hochrangige Beamte bei Auslandsreisen immer häufiger auf Wegwerfhandys.

Foto: Reuters/Bensch

Aus Angst vor Spionage nutzen Mitglieder der deutschen Bundesregierung und hohe Beamte bei Auslandsreisen immer häufiger Mobiltelefone, die nach der Rückkehr zerstört werden. Dies geht aus einem Bericht des vom deutschen Magazin Spiegel hervor. Demzufolge sei die Nachfrage nach Einweghandys besonders bei Reisen nach Russland, China, Großbritannien und USA gestiegen.

Warnung bereits vor zehn Jahren herausgegeben

Grund hierfür dürfte die aufgedeckte Spionage der Geheimdienste NSA und GCHQ sein. Bereits vor mehr als zehn Jahren gab das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Warnung heraus, dass die Mobiltelefone von Regierungsmitgliedern und hochrangigen Beamten eventuell manipuliert werden könnte. Bei vertraulichen Gesprächen ist es Usus, das Smartphone abzugeben – hierbei könnte die Spyware installiert werden.

Nicht alle haben Bedenken

Einige Politiker lassen sich von der Warnung jedoch nicht abschrecken. So waren Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zuletzt mit ihren privaten Mobiltelefonen in Kuba und China unterwegs. Die beiden würden jedoch darauf achten, "dass ihr Handy nicht in die falschen Hände gerate". Wie die heimische Bundesregierung mit der gegenwärtigen Spionage umgeht, ist nicht überliefert. Bundeskanzler Faymann gab jedoch kürzlich bei einem Interview an, sein "Leben so zu leben, dass er keine Angst vor Überwachung haben müsse". (dk, 18.07.2015)