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Auch der bisher enttäuschende Vorjahressieger Vicenzo Nibali versuchte, in der Auffahrt zum Plateau de Beille Chris Froome anzugreifen.

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Hagel und Starkregen suchte die Tour am Donnerstag heim.

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Joaquim Rodriguez zog solo auf das Plateau de Beille.

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Plateau de Beille – Joaquim Rodriguez hat die dritte und letzte Pyrenäen-Etappe der 102. Tour de France gewonnen. Bei der Bergankunft nach 195 km auf dem Plateau de Beille setzte sich der 36 Jahre alte Spanier vom Team Katjuscha im strömenden Regen durch und sicherte sich seinen zweiten Tagessieg. Rodriguez hatte bereits die dritte Etappe an der Mur de Huy für sich entschieden.

Leader Christopher Froome und seine Kollegen vom Team Sky konnten alle Angriffe der Verfolger Vicenzo Vicenzo Nibali, Nairo Quintana, Alejandro Valverde oder Alberto Contador erfolgreich abwehren. Allen voran war es Edelhelfer Richie Porte, der parierte im 15,8 km langen Schlussanstieg zunächst alle Tempoverschärfungen der Rivalen konterte. Froome erreichte schließlich gemeinsam mit seinen Hauptkonkurrenten 6:47 Minuten hinter Rodriguez das Ziel.

Preidlers Auf und Ab

Auch der Österreicher Georg Preidler ließ sich auf dem zwölften Teilstück sehen: der Mann vom Team Giant-Alpecin steckte in einer frühen, 22-köpfigen Fluchtgruppe und sicherte sich die erste Bergwertung des Tages auf dem Col de Portet-d'Aspet. Auf dem folgenden Col de la Core, einem Berg der ersten Kategorie wurde er Zweiter. Im dritten Anstieg auf den Port de Lers musste der 25-jährige Tour-Debütant dann aber abreißen lassen und kam als 73. mit einer Verspätung von über 26 Minuten ins Ziel.

Preidler erlitt einen "Hungerast". "Es war ein harter Tag, ich fühle mich im Moment sehr müde. Am vorletzten Anstieg konnte ich die Lücke auf die zwei Führenden schließen, aber dann kam der Mann mit dem Hammer. Ich war völlig kraftlos", sagte der Steirer, den noch dazu eine Wespe ins Bein stach, im Ziel. Nach einigen Energydrinks sei die Kraft aber wieder einigermaßen zurückgekehrt.

"Morgen ist ein neuer Tag, ich hoffe, ein einfacher. Heute habe ich großen Aufwand betrieben und ich muss mich nun in erster Linie erholen", meinte Preidler abschließend.

Sieger Rodriguez, der dem Zweiten Jakob Fuglsang (Dänemark/Astana) mehr als eine Minute abnahm: "Ich kenne das Terrain auf dem Plateau de Beille ja schon. Ich wusste, was zu tun ist." Der polnische Weltmeister Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick Step) war als Solist in den Anstieg zum Plateau gegangen, Rodriguez, Tour-Dritter 2013, zog aber vorbei und fuhr einsam dem Sieg entgegen

In der Gesamtwertung führt Froome weiter mit 2:52 Minuten vor dem Amerikaner Tejay van Garderen (BMC), der Kolumbianer Quintana (Movistar) ist Dritter (3:09). Contador (Spanien/Tinkoff-Saxo) ist Sechster (+4:04), Titelverteidiger Nibali (Italien/Astana) rückte mit 7:47 Minuten Rückstand auf Platz neun vor.

Armstrong

Der Mann in Gelb reagierte auf Fragen nach Lance Armstrong, der ihm am Mittwoch indirekt Doping unterstellt hatte, nur knapp: "Das sehe ich nicht als Rückkehr zur Tour für ihn. Er fährt nicht mit uns, daher ist es für mich nicht relevant."

Armstrong hielt rund 100 km entfernt unter riesigem Medieninteresse Hof. Der US-Amerikaner, bei der Tour an sich Persona non grata, radelte zugunsten einer Leukämie-Stiftung die Strecke der am Freitag anstehenden 13. Etappe – und stahl den aktiven Profis damit ein Stück weit die Show. So manchem wird da die einige Jahre alte Schlagzeile der Tageszeitung France Soir in den Sinn gekommen sein: "Willkommen in Frankreich, Arschloch." (red/sid – 16.7. 2015)

Ergebnisse der 102. Tour de France:

12. Etappe/Lannemezan – Plateau de Beille (Bergankunft, 195 km): 1. Joachim Rodriguez (Spanien/Katjuscha) 5:50:14 Stunden, 2. Jakob Fuglsang (Dänemark/Astana) 01:12 Minuten zurück, 3. Romain Bardet (Frankeich/AG2R) 01:49, 4. Gorka Izagirre (Spanien/Moviestar) 04:34, 5. Louis Meintjes (Südafrika/Mtn-Qhubeka) 4:38, 6. Jan Barta (Tschechien/Bora-Argon 18) 05:47, 7. Romain Sicard (Frankreich/Europcar) 06:03, 8. Mikael Cherel (Frankreich/AG2R) 06:28, 9. Alejandro Valverde (Spanien/Movistar) 06:46, 10. Christopher Froome (Großbritannien/Sky) 06:47, 11. Nairo Quintana (Kolumbien/Movistar), 12. Thibaut Pinot (Frankreich/FDJ), 13. Tejay van Garderen (USA/BMC Racing), 14. Alberto Contador (Spanien/Tinkoff-Saxo), 15. Pierre Rolland (Frankreich/Europcar) alle gleiche Zeit.

73. Georg Preidler (AUT) Giant 26:25 – 140. Matthias Brändle (AUT) IAM 36:54 – 168. Marco Haller (AUT) Katjuscha gleiche Zeit

Gesamtklassement: 1. Froome 46:50:32 Stunden, 2. Van Garderen 2:52 Minuten zurück, 3. Quintana 3:09, 4. Valverde 3:58, 5. Thomas 4:03, 6. Contador 4:04, 7. Robert Gesink (Niederlande/LottoNL-Jumbo) 5:32, 8. Tony Gallopin (Frankreich/Lotto-Soudal) 7:32, 9. Vincenzo Nibali (Italien/Astana) 7:47, 10. Bauke Mollema (Niederlande/Trek) 8:02, 11. Warren Barguil (Frankreich/Giant-Alpecin) 09:43, 12. Mathias Frank (Schweiz/IAM Cycling) 12:25, 13. Samuel Sanchez (Spanien/BMC Racing) 12:53, 14. Fuglsang 13:3, 15. Rodriguez 13:45

68. Preidler 1:17:14 – 150. Brändle 1:57:07 – 168. Haller 2:12:54

  • Punktewertung (Grünes Trikot):
    1. Peter Sagan (Slowakei/Tinkoff-Saxo) 254 Punkte, 2. Greipel 252 Punkte, 3. Degenkolb 201
  • Bergtrikot (Gepunktetes Trikot):
    1. Froome 61 Punkte, 2. Oliver Rodriguez 52 Punkte, 3. Fuglsang 41
  • Nachwuchswertung (Weißes Trikot):
    1. Quintana 46:53:41, 2. Barguil (Frankreich/Giant-Alpecin) 6:34 Minuten zurück, 3. Romain Bardet 18:58
  • Teamwertung:
    1. Movistar 141:52:29 Stunden, 2. Sky 5:19 Minuten zurück, 3. Tinkoff-Saxo 25:27