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Frankreich ist eines jener Länder, dessen öffentliche Verwaltung traditionell besonders stark auf Open Source setzt. So hat etwa die französische Gendermarie eine der größten Linux-Migrationen überhaupt durchgeführt. Nun sollen auch in der französischen Regierung freie Formate befördert werden.

Vorschlag

Ein aktueller Vorschlag der Direction interministérielle des systèmes d’information et de communication (DISIC), die für die IT der Regierung zuständig ist, empfiehlt die Nutzung des freien Open Document Format (ODF). Laut einem Bericht der französischen Tageszeitung LesEchos ist die Absegnung durch einen Ministerialsbeschluss nur mehr Formsache.

Argumentation

Microsofts eigenes Office Open XML sei schlicht zu komplex und werde von kaum einem anderen Unternehmen unterstützt, heißt es in dem Bericht. Insofern gewähre nur ODF die für Behörden essentielle Zukunftssicherheit.

Toleranzgrenze

Entgegen den ersten Entwürfen, lässt der aktuelle Vorschlag aber eine Hintertür: Open XML werde nun nämlich "toleriert", auch wenn man aktiv zur Nutzung von ODT rät. Zudem will die DISIC die einzelnen Administrationen zum Wechsel weg von Microsoft bewegen, auch hier legt man sich aber auf keine Details fest.

Messaging

Trotzdem will sich die DISIC weiter für freie Software stark machen. So soll als nächstes eine freie Messaging-Lösung definiert werden, die von allen Ministerien genutzt werden soll. Bisher gibt es in diesem Bereich einen Wildwuchs an unterschiedlichsten Programmen. (apo, 16.7.2015)