Genf/Maui – Es ist der bisher schwerste Rückschlag für die geplante Weltumrundung im Solarflugzeug: Wegen beschädigter Batterien muss die "Solar Impulse 2" bis kommenden April am Boden bleiben. Akku-Teile seien durch Überhitzung so schwer beschädigt worden, dass ihre Reparatur mehrere Monate dauern werde, teilte das Team um die beiden Schweizer Piloten Andre Borschberg und Bertrand Picard am Mittwoch mit.

Am vergangenen Samstag war noch von einer mehrwöchigen Zwangspause die Rede gewesen. Die "Solar Impulse 2" war am 3. Juli nach knapp 118-stündigem Flug von Japan aus auf Hawaii gelandet. Sie hatte damit einen neuen Rekord für den längsten Soloflug eines nur mit Sonnenenergie angetriebenen Leichtflugzeugs ohne Zwischenlandung aufgestellt. Bereits am ersten Tag hatten sich jedoch die Batterien überhitzt, die dafür sorgen, dass die Maschine auch nachts fliegen kann. Sie konnten während des Flugs nicht mehr abkühlen.

Womöglich irreparable Schäden

Einige der Schäden seien möglicherweise irreparabel, die Bauteile müssten in dem Fall komplett ersetzt werden, erklärten die Organisatoren. Nach ihren Angaben wollen die Techniker mehrere neue Systeme testen, die derartige Überhitzungen in Zukunft ausschließen sollen. Die nächste Etappe von Hawaii bis zur US-Westküste werde deshalb erst Anfang April 2016 beginnen, wie es hieß.

Borschberg und Piccard waren Anfang März von Abu Dhabi aus zu ihrem Rekordversuch gestartet, die Erde in mehreren Etappen ohne Treibstoff im Solarflugzeug zu umrunden. Schlechtes Wetter hatte ihre Geduld dabei schon mehrfach auf die Probe gestellt. Angetrieben wird das Einsitzer-Leichtflugzeug auf seiner 35.000 Kilometer langen Reise von mehr als 17.000 Solarzellen. Mit ihrer spektakulären Mission wollen Borschberg und Piccard für den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien – besonders von Sonnenenergie – werben. (APA, 15.7.2015)