Rio de Janeiro – Mehr als 10.000 Fische, die eigentlich schon vor Monaten in ein neues Riesenquarium in Brasilien einziehen sollten, sind einem Medienbericht zufolge in übergangsweise genutzten Becken verendet. Wie die Tageszeitung "Folha de Sao Paulo" am Samstag berichtete, beschuldigen die Behörden die mit der Pflege der Tiere beauftragte Firma.

Die Becken seien schlecht mit Sauerstoff versorgt und mit Bakterien belastet gewesen. Zudem seien sie mangelhaft gereinigt worden. Das Unternehmen wiederum machte laut der Zeitung monatelange Verzögerungen beim Bau des angeblich weltgrößten Frischwasseraquariums für das Unglück verantwortlich. Niedrige winterliche Temperaturen hätten bei vier Fünfteln der Fische zum Tod geführt. Die Tiere hätten demnach aber eigentlich bereits im Jänner oder Februar und damit vor dem Wintereinbruch in Brasilien in das neue Aquarium gebracht werden sollen.

In dem Fall ermittelt nun die Staatsanwaltschaft von Campo Grande, der Hauptstadt des Teilstaats Mato Grosso do Sul. Das umgerechnet gut 47 Millionen Euro teure Aquarium sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr fertig werden. Ein neuer Termin für die Eröffnung steht bisher nicht fest. Die meisten der nun gestorbenen Fische, von denen einige aus Afrika, Asien und Ozeanien stammten, waren bereits seit Ende November an Ort und Stelle. (APA; 11.7.2015)