Bujumbura – Die umstrittene Präsidentenwahl im ostafrikanischen Krisenland Burundi wird um eine Woche auf den 21. Juli verschoben. Das teilte das Büro von Staatschef Pierre Nkurunziza am Samstag mit. Die Regierung hatte am Freitag bestätigt, dass die Abstimmung zum zweiten Mal verschoben wird.

Das Land steckt in einer tiefen politischen Krise, seit Nkurunziza im April ankündigte, eine dritte Amtszeit anzustreben. Die Opposition betrachtet dies als verfassungswidrig. Bei fortwährenden Protesten von Regierungsgegnern wurden Menschenrechtlern zufolge mehr als 80 Menschen getötet. Ein Militärputsch zur Absetzung Nkurunzizas scheiterte im Mai.

Die Vereinten Nationen, die USA und die EU haben angesichts der politischen Krise auf eine Verschiebung der Präsidentenwahl gedrängt. Ob eine Verschiebung der Wahl um nur eine Woche einen Beitrag zur Befriedung des Landes leisten kann, ist jedoch offen.

Aus Angst vor einer Eskalation der Gewalt sind bereits mehr als 140.000 Menschen in die Nachbarländer geflohen. Ein von ethnischen Spannungen ausgelöster Bürgerkrieg mit 300.000 Toten ging erst vor zwölf Jahren zu Ende. (APA/dpa, 11.7.2015)