Der Landeroboter Philae – hier bei seinem Abstieg zur Kometenoberfläche im November 2014 – hat wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben. Warum er sich so unregelmäßig meldet, stellt die Experten aber vor ein Rätsel.

Foto: ESA/Rosetta

Köln – Einige Wissenschafter zweifelten bereits an seinem Überleben, doch am 9. Juli 2015 zwischen 19.45 Uhr und 20.07 Uhr hat der Landeroboter Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko wieder Daten gesendet. Seine unverlässlichen Kontakte mit der Heimat geben den Experten auf der Erde allerdings Rätsel auf.

"Wir haben noch keine genaue Erklärung, warum er sich jetzt gemeldet hat und in den vergangenen Tagen nicht", sagte der Koen Geurts, Ingenieur am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Freitag. Die Flugbahn der Muttersonde Rosetta sei im Vergleich zu den vergangenen drei Wochen nicht verändert worden. Es sei aber sicher, dass Philae die rauen Bedingungen auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko bisher überstanden habe und auch auf DLR-Kommandos reagiere. "Das sind extrem gute Nachrichten für uns", sagte Geurts. Der letzte Kontakt sei am Donnerstagabend zustande gekommen und habe mit mehreren Unterbrechungen insgesamt zwölf Minuten lang gehalten.

Consert-Daten

Unter den zuletzt gesendeten Daten waren den Angaben zufolge auch solche des Messinstruments Consert, das auf dem Lander und auf der Muttersonde sitzt und den Kometen durchleuchtet. Die Daten ließen den Rückschluss zu, dass der Lander das Instrument auf Kommando eingeschaltet habe.

Philae war im November nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen gelandet – allerdings ungeplant im Schatten. Die Freude war groß als er sich am 13. Juni nach sieben Monaten Winterschlaf das erste Mal wieder meldete.

Lageposition weiter unklar

Die Kontakte mit Philae waren bisher immer unregelmäßig gewesen. Die Experten können bisher nicht erkennen, unter welchen Bedingungen er zustande kommt. "Wir müssen analysieren, warum hat es jetzt geklappt und warum zu einem anderen Zeitpunkt nicht. Das ist noch die Schwierigkeit", sagte DLR-Sprecherin Manuela Braun. Die große Unbekannte ist noch immer die genaue Landeposition des Roboters: "Steht er vielleicht so, das er vielleicht teilweise verdeckt ist?" (APA/red, 10.7.2015)