Robert Crais, "Unter Verdacht." Dt.: Jürgen Bürger. € 10,30 / 428 Seiten. Heyne, München 2015

Foto: heyne verlag

Es ist totenstill in Downtown Los Angeles, als der Cop Scott James und seine Partnerin Stephanie unterwegs sind. Aber an der Kreuzung vor ihnen findet plötzlich ein Überfall statt. Minuten später gibt es mehrere Tote, darunter auch Stephanie. Scott braucht Monate, um sich von seinen physischen Verletzungen zu erholen. Er wechselt die Dienstelle und wird zur Hundestaffel versetzt. Scott muss sich alles Wissen über Hunde aneignen; er trifft auf einen ehemaligen Militärhund, der ebenso traumatisiert ist wie er selbst. Allmählich wachsen die beiden zu einem Rudel zusammen.

Robert Crais erzählt den Krimi teilweise aus der Perspektive des Hundes und meidet dabei erfolgreich peinliche Anthropomorphisierungen. Scott versucht indessen, die Beteiligten an dem Überfall auszuforschen. Aber es wurden falsche Spuren gelegt, um von einem Samtbeutelchen mit ein paar Steinen abzulenken. Einerseits ein knallharter Krimi, andererseits eine einfühlsame Story von verwundeten Seelen: ein durchaus anregender Kontrast. (Ingeborg Sperl, Album, 15.7.2015)