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Mittlerweile ist das Ringen um umweltfreundlichere Autos zu einem eigenen Geschäftszweig geworden.

Foto: dpa/Ulrich Perrey

Der Mensch hat ja im Vergleich zu manchen Tieren einen eher schwach ausgeprägten Geruchssinn, sieht schlecht und hört überhaupt nicht gut. Gleichzeitig ist es eine enorme Herausforderung, technische Messgeräte zu bauen, welche die menschliche Sinneskraft in Genauigkeit, Flexibilität und Nuancenreichtum erreichen oder gar überbieten. Zum Beispiel beim Abgas: Was heute an Grenzwerten vorgeschrieben ist, konnte vor ein paar Jahren gar nicht gemessen werden.

Die Vorrichtungen, um das Abgas zu messen, das ein Benzinwagen zu Zeiten der Einführung des Katalysators vor 30 Jahren ausstieß, nahmen den Raum einer Autobusgarage ein. Mittlerweile geht es um Mengen, die um Zehner-Größenordnungen geringer sind. Und auch der Platzbedarf für die Messgeräte ist geringer geworden. Heute kann man sie an oder in einem Auto unterbringen, ohne dass sie das Fahr- oder Abgasverhalten des Autos beeinflussen.

Praxisnäherer Prüfzyklus

Das ist auch der Grund, warum nun auch Abgasmessungen nicht nur im Labor, sondern auch während der Fahrt vorgeschrieben werden können. Über Details wird noch verhandelt, die tatsächlichen Emissionen während der Fahrt sind aber Teil des kommenden praxisnäheren Prüfzyklus.

Stemmten sich die Autohersteller anfangs eher gegen eine Verschärfung der Abgasgrenzwerte, ist dieses Ringen um umweltfreundlichere Autos mittlerweile zu einem eigenen Geschäftszweig geworden, der viele Ingenieurs-Arbeitsplätze sichert. Nicht zu vergessen: Immer kompliziertere Technik hält den Hightech-Herstellern auch Billigkonkurrenz vom Leib. (Rudolf Skarics, 9.7.2015)