Susanne Winter (FPÖ) glaubt nicht an den Klimawandel durch menschliche Handlungen.

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Die neue FPÖ-Umweltsprecherin Susanne Winter sorgt mit einem Facebook-Eintrag für Aufsehen. Sie nennt darin Studien, die den vom Menschen verursachten Klimawandel beweisen, eine "ideologische Pseudowissenschaft". Die "angebliche Klimaproblematik" ist laut Winter "ein einziges mediales Lügengebäude, das zum Einsturz gebracht werden muss". Winter fungiert seit Montag als Umweltsprecherin im freiheitlichen Parlamentsklub.

"Erde von Kindern geliehen"

In einem neuen Umwelt- und Energiebuch, das die FPÖ zu Wochenbeginn präsentiert hatte, sind derartig radikale Töne nicht zu hören. Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer forderte bei der Präsentation des Umweltprogramms etwa, dass Österreich stärker auf erneuerbare Energien setzen solle. Außerdem sollen Länder, die auf Kernkraft setzen, nicht durch Förderungen begünstigt werden. Winter zitierte bei der Pressekonferenz einen Spruch der "Lakota-Indianer", wie die FPÖ schreibt: "Wir haben uns die Erde nur von unseren Kindern geliehen und nicht von unseren Eltern geerbt."

Klimawandel als "Propaganda"

Wie "Vice" berichtet, zitierte sie in der Nationalratssitzung am Mittwoch den "Wissenschafter" Paul Reiter, der ebenfalls den Klimawandel leugnet: "Wir leben im Zeitalter der Vernunft, und die Aufregung um die globale Erwärmung kommt als Wissenschaft daher. Doch das ist keine Wissenschaft, sondern Propaganda", so Winter. In der FPÖ-Pressestelle heißt es auf Anfrage des STANDARD, dass Winter ihre Prinzipien "knackig formuliert" habe, es aber "prinzipiell stimme".

Ob die Ablehnung des vom Menschen gemachten Klimawandels Parteilinie sei, wollte man nicht eindeutig beantworten. Aber, so die FPÖ-Pressestelle: "Wenn man sich die letzten Jahrtausende ansieht, wird man sehr rasch darauf kommen, dass der Mensch die Erwärmung nicht verursacht haben kann." (fsc, 9.7.2015)