Es ist sehr heiß. Das ist für die Flüchtlinge gut, die kein Quartier und keine Schlafplätze bekommen haben. So können sie schön kühl im Freien schlafen, wie diverse Fotos, etwa aus dem Auffanglager Traiskirchen, beweisen. Das Wetter kommt somit der Inkompetenz und der Unwilligkeit der österreichischen Behörden entgegen.

Leider ist große sommerliche Hitze oft auch mit schweren Gewittern verbunden, was wiederum nicht so gut für die ist, die im Freien oder in Zelten schlafen müssen. Doch das Innenministerium weiß Rat und hat verfügt, dass die obdachlosen Flüchtlinge die Unwetter in den Transportbussen aussitzen können. Dann dürfen sie wieder auf die nasse Wiese oder in die Zelte zurückkehren, in die mangels eines Holzbodens das Wasser hineingeronnen ist.

Das ist Flüchtlingsmanagement auf höchstem Niveau, wobei es ja die meist aus sehr trockenen Ländern wie Syrien kommenden Kriegsflüchtlinge vielleicht ganz gern haben, wenn es ein bisserl nass wird. Schließlich gibt es etwa im Salzkammergut oder in Zell am See eine eigene Tourismusbranche, die auf Gäste aus den Golfstaaten spezialisiert ist, die hauptsächlich wegen des reichlichen Regens kommen.

Wie die Sache dann in der kälteren Jahreszeit wird, ist unklar. Aber auch da wird österreichischer Behördengeist sicher auf eine pfiffige Lösung kommen. Vielleicht Höhlen? (Hans Rauscher, 8.7.2015)