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Die Zahl neuer Shoppingcenter-Projekte wird stetig abnehmen, so die Prognose.

Foto: epa/paul zinken

229 Shoppingcenter gibt es derzeit österreichweit, 12 Milliarden Euro haben diese im Vorjahr laut einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Standort + Markt erwirtschaftet. Hauptgrund für diese "Stagnation" seien Bauarbeiten – also Erweiterungen, Um- oder Neubauten – in einigen Zentren, was den Umsatz "kurzfristig" gesenkt habe. Ohne die betroffenen Zentren wäre dieser um zwei Prozent gestiegen.

Weitere Zahlen: Shopping Malls lieferten 2014 laut der Studie einen Umsatz von 3.450 Euro pro Quadratmeter vermietbarer Fläche, Retail Parks lagen bei 2.400 Euro. Insgesamt 3,8 Millionen Quadratmeter vermietbare Fläche und eine Verkaufsfläche von etwas über drei Millionen Quadratmeter stehen derzeit insgesamt zur Verfügung. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Retail Parks stark gewachsen

Seit der Jahrtausendwende wuchs die österreichweit vermietbare Fläche in Shopping Malls um mehr als 1,3 Millionen Quadratmeter, in Retail Parks um fast eine halbe Million. Besonders hervorgehoben wird im Bericht, wie stark die Retail Parks zugelegt haben: Zur Jahrtausendwende gab es 22 davon, heute sind es 93.

590 Millionen Menschen haben Shopping Malls bzw. Retail Parks 2014 mit insgesamt 8.500 Geschäften besucht. Der Marktanteil ist mit 22,7 Prozent zuletzt etwas abgestürzt.

Ausblick auf 2015

Bei Standort + Markt rechnet man damit, dass Retail Parks und Fachmarktagglomerationen 2015 weiter an Bedeutung zulegen – allerdings mit einer Reduzierung der Flächendynamik: "Rentabilitätsgesichtspunkte treten stärker zutage als Marktanteilsgesichtspunkte", heißt es im Bericht, etwa durch Flächenoptimierungen oder Relaunches.

Bei Shopping Malls werde die Zahl neuer Projekte stetig abnehmen – einerseits aufgrund der "sehr restriktiven" Raumordnungspolitik, andererseits aufgrund des Fehlens noch verfügbarer guter Standorte. Der Schwerpunkt werde sich daher auf Flächenoptimierung verlagern. Die Leerstandsrate werde unterdessen zulegen, unter anderem weil im Bankensektor in der Filialnetzstrukturierung umgedacht werde.

Ambiente wird wichtiger

Die wachsende Online-Konkurrenz wird sich außerdem wohl zunehmend auswirken: Gastronomie und Dienstleistung würden eine immer wichtigere Rolle in den Zentren spielen. "Hinter den Kulissen" wird zudem mit einem "Verhärten des Gesprächsklimas" zwischen Vermietern und Mietern bzw. Pächtern aufgrund des sich verändernden Kaufverhaltens gerechnet. Als Antwort auf die Veränderungen werde zudem zunehmend die Aufenthaltsqualität – also Ambiente, soziale Treffpunkte, gute Verkehrslösungen, Optik und Branchen-Mix – in den Fokus rücken.

Auch sogenannte Town Center werden laut dem Beratungsunternehmen für Investoren und Innenstädte immer interessanter werden – etwa, indem ganze Straßenzüge aufgekauft und mit einem einheitlichen Management versehen werden. (zof, 8.7.2015)