Wien – Menschen, die sich in ihrer Gemeinde sozial engagieren, bereiten sich eher auf mögliche Katastrophen wie Tsunamis vor. Das zeigt eine auf einer Umfrage in Thailand basierende Studie des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien, die in der Fachzeitschrift "Plos One" veröffentlicht wurde.

Die Umfrage wurde in der Region Phang Nga durchgeführt, die 2004 stark von der Tsunami-Katastrophe betroffen war. Demnach ergreifen Menschen, die sich an sozialen, sportlichen, religiösen oder anderen Aktivitäten in ihrer Gemeinde beteiligten, eher Vorsorgemaßnahmen, so Studienautorin Raya Muttarak vom IIASA. Dabei geht die Bereitschaft zum Engagement über einfache Dinge wie das Verfolgen der Nachrichten im Katastrophenfall hinaus und reicht bis zu Aktivitäten wie der Ausarbeitung eines Familien-Notfallplans oder der Überlegung, aus der gefährdeten Region wegzusiedeln.

Bedeutung der Bildung

Einmal mehr zeigte sich in der Umfrage die Bedeutung der Bildung, insbesondere jene von Frauen: In Gemeinden, in denen mehr Frauen mindestens einen Sekundarschulabschluss hatten, wurden auch mehr Vorsorgemaßnahmen geplant und getroffen.

Gemeinschaftsaktivitäten würden zwar keine Frühwarnsysteme und Notfall-Trainings ersetzen, könnten diese aber ergänzen und fördern. "Der Erfolg von Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge dürfte vom sozialen Zusammenhalt und den Netzwerken in einer Gemeinschaft abhängen. Daher ist die Förderung von Bottom-up-Strategien nachhaltiger als Top-Down verordnete Maßnahmen", sagte Ko-Autor Nopphol Witvorapong von der Chulalongkorn University in Bangkok. (APA, 11.7.2015)