Washington – Nach den am Samstag aufgetretenen technischen Problemen bei der Pluto-Sonde "New Horizons" vermeldet die Nasa nun wieder volle Einsatzbereitschaft des Instumententrägers. Es habe Kontakt zur Sonde gegeben und Daten seien empfangen worden, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Dienstag mit und leitete damit gleichsam die letzte Phase in der Annäherung an Pluto ein: "Der Vorbeiflug hat begonnen!"

Nach neunjähriger Reise soll "New Horizons" am kommenden Dienstag den Zwergplaneten in weniger als 12.000 Kilometern Entfernung passieren und ihn mit zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten untersuchen. Es ist der erste Besuch eines irdischen Flugkörpers bei dem Zwergplaneten.

Grafik: NASA

Inzwischen hat die Nasa eine erste, grobe Karte von Pluto veröffentlicht. Der Oberflächenplan besteht aus mehreren Bildern, die "New Horizons" zwischen 27. Juni und 3. Juli mit seinem Long Range Reconnaissance Imager (LORRI) aufgenommen hat und die mit Farbdaten des Instruments Ralph ergänzt wurden.

Zu sehen ist zunächst noch recht wenig: Eine längliche dunkle Struktur – von den Forschern "der Wal" getauft – erstreckt sich entlang des Äquators. Die Form ist rund 3.000 Kilometer lang und stellt die dunkelste beobachtbare Region des Zwergplaneten dar. Rechts des "Walkopfes" findet sich die hellste sichtbare Zone, ein Fleck mit einem Durchmesser von etwa 1.600 Kilometer. Gleich im Anschluss reihen sich vier dunkle Flecken aneinander, auf die sich die Astronomen noch keinen Reim machen können.

Foto: NASA

In wenigen Tagen schon, so hoffen die Wissenschafter, sollen neue, hochauflösende Aufnahmen von der Pluto-Oberfläche einige der Rätsel aufklären helfen.

Die Nasa-Sonde soll unter anderem die Oberflächenformen auf Pluto kartieren. Außerdem wird das 465-Kilo-Raumfahrzeug, das in Form und Größe an einen Konzertflügel erinnert, die Atmosphären des Zwergplaneten und seines Mondes Charon untersuchen. Mit den gesammelten Daten wollen die Wissenschafter herausfinden, ob es im Inneren der beiden Himmelskörper womöglich flüssiges Wasser gibt. (APA, red, 8.7.2015)

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