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In den USA ein Quotendesaster, nach nur einer Staffel war Schluss. Trotzdem: ProSieben zeigt die Sitcom am Montagabend.

Foto: AP/Fox, Jennifer Clasen

Während die wachsende Qualität von Dramaserien fortwährend in den Himmel gelobt wird, geht die Abwärtsspirale für Sitcoms munter weiter.

Dabei stehen sie für etwas, was man gemeinhin mal unter „Fernsehen“ verstand: Aufdrehen und berieseln lassen, vielleicht etwas seicht, aber noch lange nicht dumm. Ohne Online-Videotheken, Streamingdienste oder teuren DVD-Kauf, was die meisten dazu verlockt, Serien gierig wie eine Tafel Schokolade gleich in einem Stück zu verschlingen. Detailanalysen mit anderen Fans sind so gut wie ausgeschlossen, schließlich ist man nur selten auf demselben Staffelstand. Und die Feinheiten gehen in Überdosen schon mal verloren.

Doch all das ist angesichts des Nachschubs im echten Fernsehen verständlich, denn es scheint nichts an witzigen Sitcoms in 25-Minuten-Ripperln nachzukommen. Jüngstes Beispiel dafür ist Dads, von ProSieben seit kurzem am Montagabend gezeigt. Wie recht das US-amerikanische Publikum damit hatte, für diesen Vater-Sohn-Klamauk die Quoten auf den Tiefpunkt zu bringen: Zwei Mittdreißiger kämpfen mit ih ren Beziehungen zu ihren Vätern – sowohl in ihrer gemeinsamen Firma als auch daheim, wo die Papas ihr Rentendasein fristen.

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Das Setting ist bemüht zeitgemäß, die beiden Juniors sind Videospiele-Entwickler, ihr Büro soll offenbar irgendwie nach Silicon Valley aussehen. Die Themen sind zwar von vorgestern, kleine Variationen sollen sie aber ins Hier und Jetzt transferieren: So buhlt man etwa nicht um die Freundin des anderen, sondern die Putzfrau ist Objekt der Begierde. Klingt nicht nur nicht lustig, ist es auch nicht. Das knackige TV-Format Sitcom verdient wirklich mehr. (Beate Hausbichler, 8.7.2015)