Wien –Die Wiener Börse hat am Dienstag klar im Minus geschlossen. Der ATX fiel 28,54 Punkte oder 1,14 Prozent auf 2.468,47 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,27 Prozent, DAX/Frankfurt -2,52 Prozent, FTSE/London -0,96 Prozent und CAC-40/Paris -1,82 Prozent.

Verglichen mit dem europäischen Umfeld hielten sich die Verluste in Wien noch in Grenzen. Die Stimmung vermiest hatte den Anlegern in Europa die überraschende Abwertung der chinesischen Währung Renminbi (Yuan) in der Nacht auf Dienstag. "Die Investoren stellen sich nun verstärkt die Frage, wie schlecht es wirklich um die chinesische Wirtschaft bestellt ist", erklärt der Analyst Andreas Paciorek von CMC Markets in einem Marktkommentar die Reaktion an den Börsen.

Dass Griechenland und die europäischen Gläubiger auf Expertenebene eine Einigung erzielt haben, rückte in den Hintergrund. Auf Unternehmensseite standen an der Wiener Börse vor allem Analystenstimmen im Mittelpunkt. Die Aktien von Palfinger legten nach einer Kaufempfehlung durch die Raiffeisen Centrobank (RCB) klar zu und schlossen mit einem Plus von 1,28 Prozent bei 27,60 Euro.

Zur Erste Group wiederum meldeten gleich zwei Analystenhäuser zu Wort – jeweils mit Kurszielerhöhungen. Bei der Citigroup korrigierte man das Kursziel von 24,70 auf 31 Euro nach oben, die Nomura setzte es von 24,00 auf 27,50 Euro nach oben. Beide bestätigten das Anlagevotum "Neutral". Die Anteilsscheine der Erste Group schlossen unterdessen um 0,42 Prozent schwächer bei 28,55 Euro.

Für die Titel der voestalpine lief es mit einem Minus von 1,89 Prozent auf 37,14 Euro noch schlechter. Die Analysten von Goldman Sachs haben ihre "Sell"-Empfehlung für die Aktien des Stahlkonzerns bestätigt und das Kursziel das zweite Mal innerhalb von zwei Monaten leicht gekürzt – nun liegt es bei 34 Euro. Die Anpassung erfolgte aufgrund der am vergangenen Mittwoch vorgelegten Geschäftszahlen zum ersten Quartal.

Eine Kürzung des Kursziels setzte es zudem für Schoeller-Bleckmann. Bei Kepler Cheuvreux hat man das Kursziel für die Papiere des Ölfeldausrüsters von 57 auf 49 Euro gekappt, die Anlageempfehlung lautet weiter "Hold". Die Anpassung spiegle das schwache industrielle Umfeld sowie den anhaltend niedrigen Ölpreis wieder, hieß es zur Begründung. Die SBO-Aktie ging um 1,50 Prozent verbilligt bei 47,82 Euro aus dem Handel.

Noch deutlicher waren die Abschläge bei der Post (minus 2,84 Prozent auf 38,88 Euro) und Andritz (minus 2,95 Prozent auf 47,62 Euro). Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) hatten zuvor ihr Kursziel für die Post-Aktie von 48,0 auf 45,0 Euro gesenkt. Bei Andritz könnte eine Kurszielreduktion durch Goldman Sachs belastet haben. In beiden Fällen bestätigten die Analysten jedoch ihre "Buy"-Empfehlung. (APA, 11.8.2015)