Europa wird auch da irgendwie herauskommen. Es wird allerdings hart werden mit Griechenland. Es geht hier nicht um "Neoliberalismus" oder "Würde" oder gar den "Terrorismus der Eurogruppe" (Yanis Varoufakis), sondern um ökonomische Fakten.

Griechenland wird seit 2012 von den EU-Staaten finanziert und wird auch weiter finanziert werden müssen. Wenn die EZB nicht in absehbarer Zeit die Notkredite an die griechischen Banken erhöht, sind die griechischen Banken pleite. Das bedeutet auch den Zusammenbruch des verbliebenen Wirtschaftslebens und wohl auch den Grexit. Dazu haben die 61 Prozent eher nicht "Ochi" gesagt, aber die Pleite hört eben nicht auf ein Nein.

Die EZB kann nur weiter Kredite geben, wenn die EU-Führung mit Alexis Tsipras zu einem halbwegs tragbaren Kompromiss kommt.

Das Problem dabei ist, dass man nicht weiß, ob es nicht eine hidden agenda der Links-rechts-Regierung gibt. Andeutungen, dass man das ganze System der EU weg vom "Neoliberalismus" (sie meinen Marktwirtschaft) umkrempeln müsse, sind immer wieder zu hören. Varoufakis, der promachos (Vorkämpfer) dieser Idee, wurde von Tsipras jetzt entfernt. Aber Tsipras selbst hat sich auch schon so geäußert. Doch was soll stattdessen kommen? "Sozialistische" Staatswirtschaft mit Populismus, wie das Teile von Syriza wollen? Das wäre der sichere Weg in die endgültige Pleite. (Hans Rauscher, 6.7.2015)