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Sister, sister.

Foto: Reuters/Melville

London – Der 26. "Sister Act" zwischen Serena und Venus Williams ist am "manic monday" in Wimbledon zur einseitigen Angelegenheit geraten. Die 33-jährige Weltranglisten-Erste Serena war gegen ihre 15 Monate ältere Schwester beim 6:4,6:3 ungefährdet, nach nur 67 Minuten hatte sie den 15. Sieg in diesem familiären Duell in der Tasche.

"Es ist nie einfach, gegen Venus zu spielen", gestand Serena, die das freilich auch aus Respekt vor der Leistungsfähigkeit der wie sie fünffachen Wimbledonsiegerin sagte. Es sei auch schwer, sich über so einen Sieg zu freuen, denn schließlich sei ihre Schwester auch ihre "beste Freundin".

Und natürlich ist sich auch Serena bewusst, dass es derartige Ereignisse auf Grand-Slam-Niveau nicht mehr so oft geben könnte. "Ich habe mir gedacht: Wow, ich bin 33, sie ist 35. Ich weiß nicht wie viele solche Momente wir noch erleben werden. Ich habe diesen Moment genossen, das ist Wimbledon." Seitdem sie acht Jahre alt gewesen seien, hätten die Schwestern von dieser Bühne geträumt.

Mit zehn Assen und 36 Winnern war Serena Williams die klare Dominatorin auf dem Platz. "Ich habe heute sehr gut aufgeschlagen und war sehr konstant." Kein Vergleich zur Runde davor, als sie gegen die Britin Heather Watson schon zwei Punkte vor dem Aus gestanden war.

Ebenfalls sicher ins Viertelfinale eingezogen ist mit Maria Scharapowa die Nummer 4 des Turniers. Die Russin besiegte die Kasachin Sarina Dijas mit 6:4,6:4. Neben Serena Williams schafften es noch zwei weitere US-Amerikanerinnen in die Runde der letzten acht. Madison Keys bezwang die Weißrussin Olga Goworzowa nach Startschwierigkeiten mit 3:6,6:4,6:1 und Coco Vandeweghe qualifizierte sich überhaupt erstmals in ihrer Karriere für ein Major-Viertelfinale. Die 23-jährige, gebürtige New Yorkerin überraschte die als Nummer 6 gesetzte Tschechin und French-Open-Finalistin Lucie Safarova mit einem 7:6(1),7:6(4)-Erfolg.

Ihren Lauf fortgesetzt hat die Schweizerin Timea Bacsinszky mit einem 1:6, 7:5, 6:2-Erfolg gegen die Rumänin Monica Niculescu. Am Dienstag trifft die 26-Jährige in ihrem ersten Wimbledon-Viertelfinale auf die Spanierin Garbine Muguruza, die sich gegen Caroline Wozniacki aus Dänemark durchsetzte.

Die Polin Agnieszka Radwanska, Finalistin von 2012, bezwang die Serbin Jelena Jankovic, die zuvor immerhin Titelverteidigerin Petra Kvitova ausschalten konnte. Nach ihrem 7:5, 6:4 trifft sie nun auf Keys.

Bei den Herren bezwang Andy Murray den kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic. Der Weltranglistendritte aus Schottland gewann gegen den 2,11-m-Hünen 7:6 (9:7), 6:4, 5:7, 6:4. Murray trifft nun auf den Kanadier Vasek Pospisil, der sein Viertelfinaldebüt bei einem Grand-Slam-Turniere feiert.

Keinerlei Probleme hatte Siebenfach-Champion Roger Federer bei seinem 13. Einzug in ein Viertelfinale. Der 33-Jährige entfernte den Spanier Roberto Bautista Agut locker mit 6:2, 6:2, 6:3 und trifft nun auf Gilles Simon. Der Franzose ließ dem an Position sechs gesetzten Tschechen Tomas Berdych, Finalist von 2010, beim 6:3, 6:3, 6:2 ebenfalls keine Chance.

Ebenfalls im Viertelfinale steht French-Open-Sieger Stan Wawrinka, der damit sein bestes Ergebnis im All England Club egalisierte. Der Schweizer ist nach dem 7:6 (7:3), 7:6 (9:7), 6:4 gegen David Goffin aus Belgien weiter noch ohne Satzverlust. Wawrinka bekommt es am Mittwoch mit dem Franzosen Richard Gasquet zu tun.

Der als Nummer 21 gesetzte Franzose rang den aufstrebenden Australier Nick Kyrgios, der sich allerdings einige Zeit mit eigenen Mätzchen und Unkonzentriertheiten selbst aus dem Spiel brachte, in vier Sätzen nieder. Gasquet ging letztlich als 7:5,6:1,6:7(7),7:6(6)-Sieger vom Platz. Pospisil fightete den Serben Viktor Troicki nach 0:2-Satzrückstand noch mit 4:6,6:7(4),6:4,6:3,6:3 nieder.

Der Titelverteidiger wankt

Die Partie des topgesetzten Titelverteidigers Novak Djokovic gegen den Südafrikaner Kevin Anderson (14) konnte am späteren Abend wegen Dunkelheit nicht mehr beendet werden und wurde beim Stand von 6:7(6),6:7(6),6:1,6:4 abgebrochen. Der Entscheidungssatz wird am Dienstag gespielt.

Ebenfalls in der Runde der letzten Acht steht Alexander Peya gemeinsam mit dem Brasilianer Bruno Soares. Das als Nummer acht eingestufte Duo rang die 42-jährigen Routiniers Daniel Nestor/Leander Paes (CAN/IND-11) nach 2:42 Stunden 6:3,7:5,3:6,2:6,6:2 nieder. Damit steht Peya im Herren-Doppel zum insgesamt vierten Mal im Wimbledon-Viertelfinale. (APA/sid/red – 6.7.2015)