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Ältere Eltern sind oft glücklicher als junge.

Foto: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Ältere Eltern sind zufriedener als jüngere – das hat eine Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock herausgefunden. Wie die Forscher bei der Auswertung von Datensätzen mit rund 7.000 Menschen eruierten, wurde bei Eltern, die bei der Geburt des ersten Kindes 34 Jahre oder älter waren, ein deutlicher Anstieg der Zufriedenheit vor und im Jahr der Geburt des Nachwuchses registriert.

Dieser Glückszustand blieb auch über dem Ausgangsniveau, als die Kinder zehn bis 18 Jahre alt waren. Anders bei den Eltern im Alter von 18 bis 22 Jahren: Bei ihnen sinke die Zufriedenheit bereits vor der Geburt des Kindes und steige auch im Jahr der Geburt sowie im Älterwerden der Kinder nicht mehr über das Ausgangslevel hinaus. Dieser Effekt sei auch bei 23- bis 34-Jährigen zu beobachten, allerdings nicht so ausgeprägt.

Spätere Familiengründung

Die Forscher aus Rostock und der Universität von Western Ontario (Kanada) fanden mit der Anzahl der Kinder pro Familie noch einen zweiten Glücksunterschied bei Eltern. Während sich die Zufriedenheit der Eltern beim ersten und zweiten Kind auf ähnlichem Niveau bewegte, habe die Geburt eines dritten Kindes darauf keinen positiven Einfluss mehr. Es scheine sogar eher negative Auswirkungen zu haben, allerdings sei diese Abnahme statistisch nicht signifikant, räumten die Wissenschafter ein.

Das größere Glück älterer Eltern und die eher sinkende Zufriedenheit beim dritten Kind entspreche in "erstaunlich exakter Weise" dem Geburtenverhalten der vergangenen Jahre in den Industrienationen: Dem Trend zur späten Familiengründung und dem Rückgang der Drei-, Vier- oder Fünfkinderfamilien. Diese Entwicklung sei bisher mit individuellen Werten oder der Unvereinbarkeit von Beruf und Familie erklärt worden.

Für die Forscher gibt es noch eine andere Erklärung: "Wer bei anderen beobachtet, dass es die Zufriedenheit steigert, wenn die Familiengründung in eine spätere Lebensphase mit größerer sozialer und finanzieller Sicherheit aufgeschoben wird und nicht mehr als zwei Kinder geboren werden, könnte sich ähnlich verhalten." (APA, 6.7.2015)