Karlovy Vary/Straßburg – Nach "Macondo" im Vorjahr findet sich heuer kein österreichischer Film unter den zehn Nominierten für den Lux-Filmpreis des EU-Parlaments. Mit "Rams" von Grimur Hakonarson ist hingegen erstmals ein isländischer Film sowie mit "Toto and his sisters" von Alexander Nanau (Rumänien u.a.) eine Doku in der Auswahl vertreten, die am Sonntagabend beim Filmfestival Karlovy Vary bekannt gegeben wurde.

Weiters im Rennen um den Lux-Filmpreis sind "45 Years" von Andrew Haigh (Großbritannien), "A Perfect Day" von Fernando Leon de Aranoa (Spanien), "La loi du marche" von Stephane Brize (Frankreich), "Mediterranea" von Jonas Carpignano (Italien, USA, Deutschland, Frankreich, Katar), "Mustang" von Deniz Gamze Ergüven (Frankreich, Deutschland, Türkei, Katar), "Saul Fia" von Laszlo Nemes (Ungarn), "Urok" von Kristina Grozeva und Petar Valchanov (Bulgarien, Griechenland) sowie "Zvidzdan" von Dalibor Matanic (Kroatien, Slowenien, Serbien). Die drei Finalisten für die Verleihung zum Jahresende in Straßburg stehen Ende Juli fest.

Kulturelle Vielfalt Europas

Das Europäische Parlament zeichnet mit dem 2007 erstmals vergebenen Lux-Preis Filme aus, die die Werte der europäischen Identität und die kulturelle Vielfalt Europas widerspiegeln oder den Blick für den EU-Integrationsprozess öffnen. Das soll ihnen helfen, "ein größeres Publikum zu erschließen und eine Debatte über Werte und soziale Themen in Europa anzuregen", so das Parlament. Im Vorjahr wurde "Ida" des polnischen Regisseurs Pawel Pawlikowski ausgezeichnet. Das Schwarz-weiß-Drama erhielt später auch den Auslandsoscar.

Erstmals konnte 2014 online für den eigenen Lieblingsfilm abgestimmt werden. Die meisten Stimmen und damit eine besondere Würdigung erhielt die slowenische Produktion "Razredni Sovraznik" ("Class Enemy") von Rok Bicek, wie nun verkündet wurde. (APA, 6.7.2015)