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Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Wien.

Foto: AP/Zak

Wien/Teheran – Im Atomstreit zwischen der 5+1-Gruppe und dem Iran beginnt die heiße Endphase. Zwei Tage vor der Deadline am 7. Juli werden die technischen Experten am Sonntag im Wiener Palais Coburg versuchen, den letzten Feinschliff am Vertragsentwurf vorzunehmen und strittige Punkte zu lösen. Für Sonntagnachmittag wurde überraschend eine Pressekonferenz von US-Außenminister John Kerry angesetzt.

Live-Stream von der Pressekonferenz von US-Außenminister John Kerry


Neben US-Außenminister John Kerry und seinem iranischen Amtskollegen Mohammad Javad Zarif stoßen am Sonntag die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sowie die Außenminister Deutschlands und Frankreichs, Frank-Walter Steinmeier und Laurent Fabius, zum Endspurt der Atomverhandlungen.

Auch der russische Außenminister Sergej Lawrow kommt am Sonntag nach Wien. Am Montag wollen sich der britische Außenminister Philip Hammond und sein chinesischer Amtskollege Wang Yi anschließen.

"Erhebliche Fortschritte"

Der iranische Chefverhandler und Vize-Außenminister Abbas Araqchi (Araghchi) meinte am Samstagabend gegenüber iranischen Medien, dass eine Einigung bis zur Deadline durchaus möglich sei, und man nicht vorhabe diese zu verlängern. Sollte es aber bis dahin nicht gelingen, werAP/de man sich eben die Zeit nehmen, die man brauche, ergänzte er. Mehrere westliche Diplomaten bestätigten am Sonntag die Einschätzung Zarifs, wonach es "in den vergangenen 72 Stunden erhebliche Fortschritte gegeben hat".

In dem seit 13 Jahren andauernden Konflikt geht es darum, dass der Iran dem Westen glaubhafte und überprüfbare Garantien gibt, dass sein Atomprogramm ausschließlich friedlichen Charakter hat. Im Gegenzug sollen die Wirtschaftssanktionen gegen Teheran ausgesetzt werden. Der Iran hat jegliche Absicht zum Bau einer Nuklearwaffe stets bestritten, aber bisher keine lückenlosen Überprüfungen zugelassen. (APA, 5.7.2015)